Weiwu -- alte Wohnhäuser der Hakka in Shenzhen

Im Laufe der chinesischen Geschichte verließen Einwohner aus den zentralen Gebieten Chinas immer wieder ihre Heimat und flüchteten nach Fujian, Guangdong und Guangxi, wo sie sich dann niederließen. Diese Umsiedler wurden von den Einheimischen als Hakka bezeichnet. Sie hielten ihre Sitten und Gebräuche weitgehend bei. Auch ihre Wohnhäuser unterschieden sich von den ortsüblichen.

In der Gemeinde Longgang, 28 km von der Stadt Shenzhen in der Provinz Guangdong entfernt, sieht man heute noch viele gut erhaltene alte Wohnhäuser der Hakka. Den historischen Überlieferungen zufolge gehörten sie zur Familie Luo Ruifengs aus der Provinz Henan. Die Bauarbeiten begannen in der Regierungsperiode des Qing-Kaisers Qian Long (1736-1795) und dauerten bis zum 22. Regierungsjahr des Qing-Kaisers Jia Qing (1817). Zu ihrer Blütezeit hatte diese Familie rund tausend Angehörige. Im Jahre 1835 verlieh der Qing-Kaiser Dao Guang der Familie eine Tafel mit der von ihm selbst geschriebenen Inschrift ,"Beamten-Residenz".

Die alte Siedlung hat einen interessanten Namen: Neue Wohnhäuser am Kranich-See. Früher gab es in der Nähe einen kleinen See. Jeden Abend kamen viele Weißkraniche geflogen, um hier zu übernachten und so ist der Name der Siedlung entstanden.

Weiwu ist der Name für die burgförmigen Wohnhäuser der Hakka. Die Hakka-Wohnhäuser in Fujian und Guangxi sehen wie runde Burgen aus. Doch die Wohnhäuser in Longgang weisen eine geschlossene viereckige Form auf. An jeder der vier Ecken der Umfassungsmauer befindet sich ein Festungsturm. Auf der Mauer sieht man noch Schießscharten. Alle Wohnhäuser sind durch Korridore oder Tunnel miteinander verbunden.

Um diese alten Wohnhäuser zu schützen, hat die Gemeinderegierung beschlossen, sie zu einem Hakka-Folkloremusuem umzufunktionieren. Bis heute wurden diese Wohnhäuser schon dreimal originalgetreu renoviert.

(China.org.cn, 29. April 2003)