Zweiter China-Tag in Berlin

Die Entwicklung Chinas wird weltweit aufmerksam verfolgt. Wie wird sich die chinesische Wirtschaft weiter entwickeln? Wie findet man Zugang zum chinesischen Markt? Vor diesem Hintergrund fand am Mittwoch in Berlin der 2. China-Tag statt.

"China und Deutschland - mehr Zukunft durch Mobilität" hieß das Leitmotto des 2. China-Tages, der am Mittwoch im Festsaal der Europäischen Wirtschaftshochschule in Berlin stattfand. 150 Vertreter aus den Bereichen Politik und Wirtschaft kamen zu dieser Veranstaltung und tauschten ihre Meinungen aus. Was wollte man erreichen durch diesen China-Tag? Dazu Dr. Dieter Flämig, Mitbegründer dieser China-Initiative und ehemaliger Staatssekretär der Regierung von Berlin: "Der 2. China-Tag soll die Deutschen insbesondere stärker informieren, über das, was in China passiert, er soll aber auch deutlich machen, dass man einfach nicht darauf warten darf, dass China nun kommt, und China ein Wirtschaftspartner wird, sondern dass man mit eigener Mobilität, eigener Beweglichkeit sich um China kümmern muss. Das heißt, es geht um geistige Mobilität, es geht auch um Mobilität des Verhaltens. Bei der geistigen Mobilität ist es oft so, dass deutsche Unternehmer zu sehr an ihre deutschen Betriebe, an ihre deutsche Erfahrung denken, und dann in China oft auf Unverständnis stoßen. Sie müssen sich auch ab und zu mal in die Gedanken der Chinesen, der chinesischen Geschäftsleute versetzen. Ein anderer Punkt ist natürlich die Mobilität durch Technologie, durch Verkehrstechnik zum Beispiel. Wir brauchen bessere Flugverbindungen, wir brauchen mehr Zusammenarbeit durch moderne Telekommunikation."

Und wie könnte die Mobilität, vor allem die geistige, verbessert werden? Dazu Ma Canrong, Botschafter Chinas in Deutschland: "Bei der Entwicklung der chinesisch-deutschen Beziehungen, insbesondere der Wirtschaftsbeziehungen, ist es sehr wichtig, unter allen Umständen das gegenseitige Verständnis zu vertiefen. Am wichtigsten ist der direkte Kontakt zwischen den Menschen. Es muss mehr mobilisiert werden, der Austausch muss mehr in Bewegung kommen. Chinesen sollen vermehrt nach Deutschland kommen, um sich an Ort und Stelle über den Zustand und die Entwicklung Deutschlands zu informieren. Auch die Deutschen sollen auf Grund ihrer beschränkten Chinakenntnisse mehr nach China gehen. Die Chinesen sagen oft: Einmal sehen ist besser als hundertmal hören."

Mit der Wirtschaftsglobalisierung, mit der Entwicklung von Wirtschaft und Technik hat sich die Situation in China geändert. Was gibt es dabei zu beachten? Dazu noch einmal Ma Canrong: "China wird weiterhin an der Reform- und Öffnungspolitik festhalten. Aber das Niveau der Reform und Öffnung hat sich im Vergleich zu dem vor 25 Jahren wesentlich erhöht, so dass die Anforderungen von unserer Seite auch anders aussehen, wenn ausländische Unternehmen nach China gehen und dort Kooperationen suchen. Wir hoffen, dass sie mit der neuesten Technik und modernstem Managment eine Zusammenarbeit in Angriff nehmen. Und diese Zusammenarbeit muss auch zu beiderseitigem Nutzen sein. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sich beide Länder und Vertreter verschiedener Bereiche austauschen. Dieser Austausch erfordert Mobilität und Beweglichkeit. Man muss einander näher kommen. Nur so können sich die bilateralen Beziehungen besser entwickeln."

(CRI/China.org.cn, 5. November 2004)