Fuding

Fuding, eine kleine Küstenstadt im Südosten Chinas, liegt 300 km nördlich von Fuzhou, der Hauptstadt der Provinz Fujian. Mit ihrer wunderschönen Umgebung und den besonderen Sitten und Bräuchen der lokalen Bevölkerung zieht sie immer mehr Touristen an.

Zauberhafter Berg und klarer Fluß

58 km südlich von Fuding ragt der Berg Tailao empor, der an drei Seiten vom Meer umgeben ist. Der im Nebel eingehüllte Berg ist für seine bizarren Felsen und Höhlen sowie seine schroffen Gipfel bekannt. Manche der Höhlen führen bergab bis zum Meeresstrand, andere reichen hinauf bis zum Gipfel. Die kleinen Höhlen fassen nur wenige Leute, die großen tausende. Viele der Höhlen sind miteinander verbunden und bilden ein verwirrendes Labyrinth.

Vor allem in der Übergangszeit vom Frühling zum Sommer und kurz nach einem Regen steht der Berg in Nebel eingehüllt. Die hintereinander gelegenen Gipfel sind in den sich bewegenden Nebelschwaden mal sichtbar und mal unsichtbar. Bei klarer Sicht vom Tailao aus den Sonnenaufgang zu beobachten, ist ein ganz besonderes Erlebnis.

Während der Tang-Dynastie (618-907) und der Song-Dynastie (960-1279) wurden auf dem Tailao und in seiner Umgebung nicht weniger als 36 Tempel gebaut. Die meisten sind heute zerstört. An einem der Berghänge befinden sich noch 360 Säulen aus Stein sowie Steinschnitzereien und Steintafeln. Das sind die Überreste des Tempels Guoxing. Weitgehend erhalten ist der im Jahr 936 erbaute Ruiyun-Tempel.

Am südwestlichen Bergfuß fließt der Fluß Lanxi vorbei. Auf einer 26 km langen Strecke kann man sich hier auf einem Floß treiben lassen. Hoch oben die Gipfel und Wolken, und im klaren Wasser sieht man jede Menge Fische, die sich von den Flößen nicht bei ihrer Futtersuche stören lassen.

Die She-Nationalität

Sehr empfehlenswert ist ein Besuch eines Dorfs der She-Nationalität. Dort sieht man Frauen in ihrer Tracht, die auf dem Feld oder am Webstuhl arbeiten. Ihre Kleider und Schürzen sind farbenprächtig und mit Vögeln, Blumen oder geometrischen Mustern bestickt. An den Kragen und Ärmelaufschlägen sind Borten aufgenäht. Die Art der Haartracht und der Ohrringe der She-Frauen verraten, ob sie verheiratet sind oder nicht.

Die She singen gern und bei jeder Gelegenheit - beim Empfang von Gästen, bei der Arbeit, bei religiösen Feiern. An den wichtigen Festtagen wird in großer Runde gemeinsam gesungen. Man trifft sich dazu in den Bergen und verbringt dort zwei oder drei Tage. Es gibt kein festes Programm, alles wird improvisiert. Beliebt sind bei den She die Wechselgesänge, für die es keine strengen Melodienfolgen gibt, was die Sache umso spannender macht, weil man nie genau weiß, was man zu hören bekommt.

Lokale Delikatessen

In Fuding gibt es zwei berühmte Spezialitäten: Die Sijiyou-Pampelmuse und die Binglangyu, eine Art Taro. Die Sijiyou wird sogar bei Staatsbanketten serviert, und aus den Binglangyu macht man ein köstliches Dessert, indem man den gekochten und zerstampften Knollen etwas Speiseöl, Zucker, Sesam und noch andere Zutaten beifügt.

In den Lokalen und auf den Straßen in Fuding werden noch weitere Spezialitäten angeboten wie Rindfleischklößchen in Suppe, Fleischbeutelchen, eine Süßspeise aus Klebreis usw.

Für Ausflüge empfiehlt sich die nahegelegene Insel Yushan mit ihrem Himmelssee und die Qingchuan-Bucht mit ihrem herrlichen Strand. Fuding ist ein für Touristen noch nicht ganz erschlossener Ort, wo es vieles zu entdecken gibt. Der Sommer ist in Fuding angenehm mild, der Winter nicht kalt. Der Flughafen Wenzhou, Provinz Zhejiang, ist 110 km von Fuding entfernt.

(China Heute /China.org.cn, 19. November 2004)