Sanniangwan in Guangxi

In China kennen wahrscheinlich nur wenige Menschen das verträumte kleine Fischerdorf Sanniangwan im Autonomen Gebiet Guangxi. Die Ortschaft, in dem vor allem die Zhuang-Minderheit ansässig ist, tut sich jedoch durch saubere Luft, die Nähe zum Meer und durch mannigfaltige Traditionen und Gebräuche der einheimischen Fischer hervor.

Die Ortschaft Sanniangwan liegt etwa eine halbe Autostunde entfernt von der Stadt Qinzhou. Für den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Qinzhou, Huang Dingsong, sind die Delphine in der Bucht von Sanniangwan eine ganz besondere Attraktion: "Eine Besonderheit von Sanniangwan sind die immer wieder gesichteten Delphine in der Bucht. Wenn Sie Glück haben und etwas Geduld mitbringen, werden Sie fünf verschiedene Delphinarten sehen. Eine solche Artenvielfalt von Delphinen wie in Sanniangwan ist auf der Welt nur schwer zu finden. Darüber hinaus wartet die Ortschaft mit feinen Sandstränden, tropischen Wäldern und traditionellen Fischerdörfern auf. In Sanniangwan und Umgebung befindet sich die Natur noch im Gleichgewicht."

Um das Fischerdorf und seine heute etwa 1.000 Einwohner rankt sich eine alte Legende. Die Vorfahren der Einwohner sollen nämlich von drei Göttinnen des Himmels vor verheerenden Kriegswirren gerettet worden sein. Jede dieser drei Göttinnen verliebte sich in einen jungen Fischer aus dem Ort. Schäumend vor Eifersucht über die nicht standesgemäße Verbindung zwischen den Göttinnen und den jungen Fischern sandte der Himmelskaiser den Drachenkönig auf die Erde. Dieser sollte die abtrünnigen Göttinnen wieder zurück in den Himmel befördern. Im Verlauf des ungleichen Kampfes zwischen dem Drachenkönig und den tapferen Fischern entfachte der Drachenkönig Wellen so hoch wie Türme, die das kleine Dorf am südchinesischen Meer zu verschlingen drohten. Die drei Göttinnen wiederum, besorgt um ihre Geliebten, verwandelten sich in drei hohen Felsen, an denen sich die hohen Wellen brachen. So blieb das Dorf von einer Katastrophe verschont.

Heutzutage sind die drei imposanten Felsen ein beliebtes Hintergrundmotiv für Touristenfotos. Besinnlich wiederum ist es, während der Abenddämmerung den Kindern beim Muschelsuchen am Strand zuzuschauen. Ein paar Tage Urlaub, weit entfernt von der Hektik und dem Stress des Alltags - wer wünscht sich das heutzutage nicht manchmal.

Ein Besucher erzählt: "Das Essen hier schmeckt gut und die Menschen sind freundlich. Man kann auch getrost bei den Fischern übernachten, wenn diese Zimmer vermieten. Die Preise für die Übernachtung sind moderat und das Ambiente ist gemütlich. Insbesondere genießen wir die Ruhe und die Nähe zur Natur."

Der Fischer Wang Mao erinnert sich an die Tage seiner Kindheit und die Delphine, die er und seine Freunde seit jeher östlich der Sanniangwan-Bucht bewundern konnten: "Ich bin ein einfacher Fischer. Als ich noch ein kleines Kind war, sah ich in der Bucht oft Delphine, genau wie heute auch. So viele Delphine wie hier habe ich anderswo noch nie gesehen. Ich glaube, dass die Luft, das Meerwasser sowie die Wälder in Sanniangwan sauber sind, so dass es die Delphine immer wieder hierhin zurück zieht.."

Am Abend, wenn die Fischer mit ihren Booten und ihrem Fang wieder in ihr Dorf zurückkehren, ist das verträumte Fischerdorf besonders pittoresk. Es ist dann in das rote Licht der untergehenden Sonne getaucht. Und die Kinder spielen am Strand...

(CRI/China.org.cn, 14. Dezember 2004)