Der Berg Miaofeng und das Wildrosental

Mit majestätisch in eine Höhe von über 1.300 Metern aufragenden Gipfeln ist der Berg Miaofeng der höchste Berg der Nordkette der Westberge. Rund 70 Kilometer vom Stadtgebiet Beijings entfernt machen ihn seine blanken steil aufragenden Felsen und seine anstrengenden Bergwege zu einem der bekanntesten Ausflugsziele in Nordchina.

Gegen Ende der Ming-Dynastie war es Tradition, jedes Jahr zum vierten Monat des Mondkalenders auf dem Berg Miaofeng ein Tempelfest zu veranstalten. Menschen aus allen Teilen Nordchinas nahmen lange Pilgerfahrten zum Tempel der Inspiration (Linggangong), heute bekannt als Tempel des Gottes des Berges Tai (Dongyuemiao) und zum Schrein der Großen Göttin des Blauen Himmels (Bixiayuanjunci), auch bekannt als Tempel der Niangniang auf sich. Beide Tempel befinden sich auf dem Berggipfel und sollen während der Ming-Dynastie erbaut worden sein. Das genaue Erbauungsdatum ist jedoch unbekannt.

Der Tempel der Niangniang war einst Sitz der drei Göttinnen Tianxian Shengmu (Heilige Göttin der Weisen des Himmels), Yanguang Shengmu (Heilige Göttin der erleuchteten Einsicht) und Zisun Niangniang (Göttin der Söhne und Enkel). Einer Legende zufolge baute Kaiser Kangxi den Tempel zu Ehren dieser Göttinnen, als Dank für deren gute Taten für ihn. Mit der Verbreitung der Legende, nahm gleichzeitig auch die Zahl der Pilger, die den Tempel besuchten, zu.

Während des Tempelfestes waren entlang des Bergaufstiegs viele Teeläden aufgebaut. Bei Einbruch der Dunkelheit schienen diese Lampen wie eine Anhäufung von Sternen. Gläubige Pilger setzten ihren Aufstieg auf den Berg ohne Pause fort, um den Göttinnen ihren Respekt zu zollen.

Die lokale Bevölkerung fertigt eine Reihe von kunsthandwerklichen Gegenständen, die als Glücksbringer bekannt sind. Beispiele hierfür sind der rotbemalte Holzfisch mit dem Namen "Vor Reichtum strotzen", auf dem das Wortspiel mit den chnesischen Schriftzeichen für Fisch (yu) und strotzen (yu) zu lesen ist, und die Papierschnitte von Kindern mit dem Namen "Jungen bringen Wohlstand und Reichtum".

Während des Widerstandskrieges gegen Japan (1937-1945) errichteten chinesische Revolutionäre in den Miaofeng-Bergen Guerilla-Stützpunkte.

Im Tal östlich des Miaofeng-Berges befindet sich Beijings bekanntes Wildrosental. Jedes Jahr Ende Mai sind die Hänge dieses Tals mit unzähligen Rosenblüten übersät, die einen Teppich aus strahlend grünen Blättern und hell- und dunkelroten Rosen gesprengelten Zweigen bilden und die Luft mit ihrem starken, intensiven Duft schwängern.

Eintrittspreis: 25 Yuan (Ermäßigt 15 Yuan)

Telefon: (010) 61882936

Öffnungszeiten: 8.00-17.00 Uhr (Einlassschluss) (Das Landschaftsgebiet ist das ganze Jahr über geöffnet.)

Adresse: Dorf Jiangou, Gemeinde Miaofengshan, Stadtbezirk Mentougou, Beijing

Internet: www.miaofengshan.com (Englisch und Chinesisch)

Übernachtungsmöglichkeit: Das Jin Ding-Hotel verfügt über 73 Betten in einer relativ günstigen Preisklasse. Doppelzimmer kosten 160 Yuan/Nacht, Drei-Bett-Zimmer 150 Yuan/Nacht, große Mehrbett-Zimmer 20 Yuan/Nacht. Im Restaurant können bis zu 100 Personen speisen.

Das Hotel "Farmer Home" verfügt über 400 Betten mit Preisen zwischen 20 und 30 Yuan pro Nacht.

(Alle Angaben ohne Gewähr.)

(China.org.cn, 25. September 2003)