Erdbeben |
Ein Erdbeben ist eine Erschütterung der Erdoberfläche. Untermeerische Erdbeben werden auch als Seebeben bezeichnet. Stärke und Häufigkeit Erdbeben entstehen jeden Tag, die allermeisten sind jedoch nur geringfügig, richten keine Schäden an und sind auch nicht wahrnehmbar. Große Erdbeben können massive Zerstörung und große Verluste an Menschenleben fordern. Große Erdbeben haben normalerweise ein starkes Anfangsbeben Nachbeben Hypozentrum genannt. Die Stelle über dem Fokus an der Erdoberfläche heißt Epizentrum. Bei Erdbeben wird zwischen der freigesetzten Energie (Magnitude) und den Auswirkungen an der Erdoberfläche (Stärke) unterschieden. Sie werden nach der Richterskala bzw. Mercalliskala bewertet. Wie entstehen Erdbeben? Erdbeben entstehen meist durch Reibung der Kontinentalplatten an Stellen, wo Platten sich aufeinander zu oder aneinander vorbei bewegen (tektonische Beben). Weniger häufig sind Erdbeben durch Bewegung von Magma in Vulkanen. Erdbeben können auch durch einstürzende unterirdische Hohlräume z.B. im Bergbau entstehen (Gebirgsschlag Erdkruste, wenn sich die Platten bei ihrer Bewegung ineinander verhaken. Ist die Scherfestigkeit der Gesteine überschritten, entladen sich dann plötzlich diese Spannungen durch ruckartige Bewegungen der Erdkruste. Die dabei freigesetzte Energie kann die einer Wasserstoffbombe um das hundertfache übertreffen. Die Kruste kann sich horizontal und vertikal bewegen, wobei vor allem die horizontale Bewegung für Schäden an Gebäuden verantwortlich ist. Bei der Katastrophe von San Francisco im Jahr 1906 machte der Boden binnen Sekunden einen horizontalen Sprung über vier Meter. An manchen Stellen entstehen durch Erdbeben Risse in der Erdoberfläche, so genannte Erdbebenspalte Erdbebenwellen, die sich über die ganze Erde ausbreiten und von Seismographen überall auf der Erde aufgezeichnet werden können. Durch Auswertung der Stärke und Laufzeiten der Wellen kann nicht nur die genaue Position des Erdbebenherds bestimmt werden, sondern es werden auch Erkenntnisse über das Erdinnere Eruption ozeanischer Vulkane oder durch unterseeische Erdrutsche, können so genannte Tsunamis ausgelöst werden. Durch die plötzliche Verlagerung großer Teile des Ozeanbodens entstehen Wellen, die sich mit Geschwindigkeiten von bis zu 800 Kilometer pro Stunde fortbewegen. Auf dem offenen Meer sind Tsunamis kaum wahrnehmbar, gelangt die Welle jedoch in flacheres Wasser kann sich der Wellenberg auf über 20 Meter Höhe auftürmen. Am häufigsten entstehen Tsunamis im Pazifik. Vorhersage möglich? Die Vorhersage von Erdbeben galt bislang als nicht möglich. Allerdings können Tiere vor Erdbeben ungewöhnliches Verhalten zeigen. So konnte im Februar 1975 in China ein drohendes Erdbeben durch die Sensibilisierung der Bevölkerung in Bezug auf ungewöhnliches Verhalten der Tiere vorhergesagt werden. Erste positive Ergebnisse auf dem Gebiet der Erdbebenvorhersage Yoshio Kushida Astronom, erzielt zu haben. Risse in der Erdkruste und Magmabewegungen würden, so Kushida, zu elektromagnetischen Störungen in der Erdatmosphäre führen. Mit Hilfe der Ausmessung der dadurch entstehenden Radiowellen scheint es ihm möglicherweise gelungen zu sein, ein Erdbeben in Japan vorherzusagen. Seine Voraussage behauptete ein Erdbeben in Tokio für den Zeitraum 14. bis 19. September 2003 der Stärke 7. Am 20. September 2003 wurde Tokio tatsächlich von einem Erdbeben der Stärke 5,5 erschüttert; ein weiteres, stärkeres Beben (Stärke 8, mit zwei etwas schwächeren Nachbeben (Stärken 5,8 und 7)) ereignete sich am 26. September, das Epizentrum lag ungefähr 80 Kilometer südöstlich vor der Küste der Hauptinsel Hokkaido. Kushidas Thesen haben nicht nur in der japanischen Seismologenschaft breite Resonanz (Kritik und Zustimmung) gefunden, sondern seine erste große Erdbebenvorhersage im Herbst 2003, die von einer populären Zeitschrift veröffentlicht wurde, führte in Tokio und Yokohama teilweise zu Massenkäufen von Sicherungsgegenständen. Ein neuer Satellit, DEMETER (CNES, Frankreich), wurde im Juni 2004 ins All geschossen, um die vermutete Korrelation zwischen geophysischen Ereignissen und Veränderungen des elektromagnetischen Feldes der Erde nachzuweisen. (CRI, 5. Januar 2004)
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