Internationale Geberkonferenz für die Flutopfer in Süd- und Südostasien

Eine Geberkonferenz für die Tsunamiopfer im Indischen Ozean hat am Dienstag in Genf stattgefunden. Auf der Konferenz soll über die Einlösung der Spendenzusagen verschiedener Länder sowie effektive Hilfsaktionen und den Wiederaufbau in den Katastrophengebieten beraten werden.

Die Konferenz erfolgte unter dem Vorsitz des UN-Nothilfekoordinators Jan Egeland. 250 Vertreter von Staaten und Hilfsorganisationen haben an der Konferenz teilgenommen. Egeland hatte zu Beginn des Treffens eindringlich an die Geberländer appelliert, den Worten auch Taten folgen zu lassen. Nach der Beendigung der Konferenz sagte Egeland am Dienstagabend vor der Presse, dass die Geberkonferenz in Genf der UN über 700 Millionen Dollar direkt zugesichert hat. Ein solch schnelles Ergebnis habe es nach einer Katastrophe noch nie gegeben. Die Hilfsaktion habe eine neue Ära der internationalen Solidarität eingeläutet, sagte Egeland sichtlich erleichtert.

Auf der Konferenz sind zudem folgende Übereinstimmungen getroffen worden: Zum einen sollen die Vereinten Nationen weiterhin die Koordination der internationalen Unterstützung anführen. Zum anderen sollen die humanitäre Hilfe, der Wiederaufbau und die Vorbeugung derartiger Katastrophen mittels eines Frühwarnsystems gleiches Gewicht erhalten. Das Verhältnis zwischen notwendiger Soforthilfe und dem langfristigen Wiederaufbau nach Katastrophen soll optimal behandelt werden. Überdies soll den Entwicklungsländern die Möglichkeit gegeben werden, mit eigenen Kräften die Vorbeugung und Behandlung gravierender Naturkatastrophen auf die Beine zu stellen. Darüber hinaus soll die internationale Hilfe stets den Bedürfnissen der Hilfeempfänger gerecht werden.

Shen Guofang, Sonderdelegierter der chinesischen Regierung und Assistent im Außenministerium, informierte die Konferenz über die rasche und in der chinesischen Geschichte größte Hilfsaktion für das Ausland, die China nach der Tsunami-Katastrophe in Bewegung setzte. Er sagte, bis zum 7. Januar habe die chinesische Regierung und die Bevölkerung Chinas Finanzmittel in Höhe von 133 Millionen US-Dollar für die Hilfeleistung aufgebracht. Die Spendenaktionen in der chinesischen Gesellschaft seien aber noch nicht beendet. Bis Ende dieses Monats sollen mehr als 50 Prozent der von China zugesagten Hilfsgüter und Gelder gewährleistet werden. Die chinesische Regierung habe sehr schnell Bergungsteams in die Katastrophengebiete entsandt. Außerdem habe die chinesische Regierung beschlossen, den betroffenen Ländern alle fälligen Staatsschulden zu erlassen. Ferner hat Shen Guofang einige Vorschläge zur Hilfe und zum Wiederaufbau der Katastrophengebiete unterbreitet. Vor allen Dingen müsse dafür gesorgt werden, dass die gemachten Zusagen eingelöst werden.

(CRI/China.org.cn, 12. Januar 2004)