Im Frühjahr 1987 trafen die Abgeordneten der 6. Tagung des 8. Beijinger Volkskongresses in der Großen Halle des Volkes zusammen. Auf dieser Tagung wählten sie mit überwältigender Mehrheit den Schnurbaum und die Orientalische Zypresse zu den offiziellen Bäumen sowie die Chinesische Rose und die Chrysantheme zu den offiziellen Blumen der Stadt.
Die stattliche Zypresse soll Mut und Stärke des chinesischen Volkes, dessen einfaches und hartarbeitendes Wesen und Trotzen gegen die Aggressionskräfte symbolisieren. Die Zypresse (auch Platydadus Orientalis oder Orientalische Arborviten genannt) kann bis zu 20 Meter hoch wachsen. Einige der Zypressen im Zhongshan-Park wurden vor rund 1.000 Jahren während der Liao-Dynastie (916-1123) gepflanzt. Der
Schnurbaum steht für großes Glück, Freude und Gesundheit. Während der Tang-Dynastie (618-907) wurde im Kaiserhof in Chang'an (im heutigen Xi'an) der Japanische Schnurbaum großflächig angepflanzt. Ein alter Baum im Hof "Korridor des Malers" im Beihai-Park soll aus der Tang-Dynastie stammen. Auch der uralte Schnurbaum nahe der "Zerstörten Brücke" in der Verbotenen Stadt soll seinen Ursprung vor 1125 haben. Beide Baumarten sind an den sowohl kalten und trockenen Winter als auch den heißen und trockenen Sommer in Beijing und den alkalihaltigen Boden gewöhnt.
Die Chinesische Rose wurde vielfach gekreuzt, verfügt jedoch noch immer über mindestens die Hälfte des Originalerbguts, zu dem auch die Rosenarten "Immerwährender Frühling", "Monatsrot" und "Sieg" zählen. Sie ist schnellwachsend und anmutig, regeneriert sich leicht und blüht lange (von Mai bis Oktober).
Die Chrysantheme hat viele Namen und existiert in vielen Arten. In Beijing sind das ganze Jahr über Chrysanthemen in Töpfen zu sehen. Sie blühen in der Regel im Sommer und Herbst, können jedoch zu jeder Jahreszeit zum Blühen gebracht werden. Während der Qing-Dynastie (1644-1911) gab es 400 seltene Chrysanthemenarten. Die Blumenkünstler in Beijing zählen derzeit über 1.000 Arten.
(China.org.cn, 21. Januar 2005)