Die Stadt Taiyuan

Taiyuan ist die Hauptstadt der nordchinesischen Provinz Shanxi. In dieser 2500 Jahre alten Stadt spürt man vielerorts die Gegensätze zwischen der Tradition und der Moderne.

Durch Taiyuan zieht sich die Yingze-Straße - eine 80 Meter breite Prachtstraße - von Ost nach West quer durch die Stadt. Sie teilt die Provinzhauptstadt in einen nördlichen und einen südlichen Teil.

Zu beiden Seiten der Yingze-Straße befinden sich viele Bürohäuser, Hotels, Kaufhäuser, Museen und Plätze, aber auch Kulturdenkmäler wie das 1000 Jahre alte Chunyang-Kloster mit seinen taoistischen Tempelanlagen. In der Liuxing-Gasse, einer engen Seitenstraße des Boulevards, findet man die besten Restaurants und ältesten Läden der Stadt. In dieser Fußgängerzone können Besucher Reisesouvenirs kaufen, Spezialitäten aus der Region probieren, aber auch einer lokalen Oper oder Balladenkünstlern zuschauen.

In Taiyuan treffen wir Frau Ren Rong, die in der Stadt auf Dienstreise weilt. Sie erzählt von ihren Eindrücken beim Bummel durch Taiyuan:

"Wenn du durch Taiyuan streifst, begegnetest du oft kleinen angenehmen Überraschungen. Als ich zum Beispiel in den Straßen und Gasen an vielen alten Bäumen vorbei lief, habe ich kleine Schildchen an den Bäumen bemerkt. Auf diesen steht, wie alt der Baum ist. In den tiefen Gassen kannst du plötzlich eine sehr gute Buchhandlung finden, oder kleine saubere Restaurants, in denen köstliche Nudeln serviert werden."

Das wichtigste Kulturdenkmal der Stadt ist wohl der Jinci-Tempel. Dort gibt es rund 2000 Jahre alte Kiefernbäume, außerdem sind die wertvollen Insignien eines jungen Kaisers aus dem 7. Jahrhundert und 44 lebendig wirkende Hofmädchenstatuen zu bestaunen.

Der Jinci-Tempel wurde im 11. Jahrhundert erbaut. Seitdem wurde er ständig restauriert und ausgebaut. Ning Qiwen ist ein Tourist aus Beijing und ist vom Tempel sehr beeindruckt:

"In der Tempelanlage sind viele Kulturgüter gut erhalten. Die ganze Anlage ist in viele kleinere Höfe unterteilt. Ich glaube, der Tempel verkörpert die Kultur der Region. Ich finde auch, dass Architektur und Naturlandschaften in der Anlage meisterhaft kombiniert sind."

Der Nan-Lao-Brunnen, zu Deutsch "Ewiger Jungbrunnen" - ist ein Muss für jeden Besucher des Jinci-Tempels. Erstaunlich ist, dass das Wasser jahraus, jahrein mit 17 Grad Celsius wohltemperiert ist. Auch im eiskalten Winter sieht man auf der Oberfläche des Brunnenwassers grüne Wasserlinsen schwimmen. Der Brunnen ist in all den vielen Jahren nie versiegt. Unweit des "Ewigen Jungbrunnens" steht ein zweistöckiges Gebäude, das eine rührende Geschichte um eine chinesische Nixe in sich birgt. Im Inneren des Gebäudes sieht man die Bronzestatue einer Wassergöttin, umringt von mehreren Nixen. Wie die Nixe in westlichen Märchen haben auch die chinesischen Nixen einen Fischschwanz.

Der Fenhe-Fluss, ein Nebenfluss des Gelben Flusses zieht mitten durch die Stadt Taiyuan. Der Fluss ist die Ader der Stadt, er versorgt die Stadt mit Trinkwasser und auch die Industrie deckt aus dem Fluss ihren Wasserbedarf. An der Uferpromenade wurde eine 6 Kilometer lange Parkanlage errichtet. Dafür hat die Stadtverwaltung 1,2 Mrd. Yuan investiert. Die Parkanlage besteht aus Grünflächen, Plätzen für Open-Air-Konzerte und Volleyballplätzen. Viele Familien aus Taiyuan verbringen hier an der Uferpromenade ihr Wochenende.

(CRI, 13. Februar 2005)