Modehund Tibet-Dogge

Auf einer Hundeausstellung mit rund 150 Tieren in Tianjin sind zwei Tibet-Doggen für acht Millionen Yuan (746.000 €) und vier Millionen Yuan (373.000 €) verkauft worden.

Die Hunde aus dem Qinghai-Tibet-Plateau erfreuen sich in den letzten Jahren bei den Stadtbewohnern immer größerer Beliebtheit. Besonders berühmte Persönlichkeiten zeigen reges Interesse an den großen und kräftigen Tieren und tragen so zu riesigen Preissteigerungen bei.

Auf den Märkten in Tibet sind die Tibet-Doggen inzwischen eine kostbare Ware. Ein Hund kostet dort zwischen einige tausend und einige zehntausend Yuan. In der Stadt kann ein reinrassiger Hund leicht für das Zehnfache weiterverkauft werden. Die hohen Gewinnspannen haben viele Hundehändler angezogen, die die Region nach reinrassigen Tieren absuchen.

"Reinrassige Doggen gibt es immer weniger," sagt der Hundzüchter Tan Zhenfeng. "Den einheimischen Hirten fehlt es an wissenschaftlicher Zuchterfahrung. Sie überlassen die Hunde bei der Paarung sich selbst. Das ist für die Reinrassigkeit sehr ungünstig. Und die wenigen Rassehunde, die es noch gibt, werden oft von den Händlern aufgekauft und in die Städte gebracht."

Umweltschützer betrachten die neue Mode mit Skepsis. Sie sind der Meinung, die Tibet-Doggen sind als Schoßhund für reiche Städter ungeeignet und sollten in der Steppe bei den Hirten bleiben. Nur dort könnten sie unter natürlichen Bedingungen leben.

Die Tibet-Dogge ist eine sehr alte Hunderasse und verfügt als der klassische Hütehund der tibetischen Nomaden über einen beschützenden und treuen Charakter. Die Tiere werden bis zu 65 Zentimeter groß, bis zu 70 Kilogramm schwer und haben einen breiten Kopf. Wegen der extremen Wetterbedingungen auf dem Qinghai-Tibet-Plateau haben sie ein sehr dichtes Fell.

(China.org.cn, 25. März 2005)