1700 Jahre altes Fort in Anhui entdeckt

Chinesische Archäologen haben in der ostchinesischen Provinz Anhui Ruinen eines Forts aus der Zeit der Drei Reiche (220-280) entdeckt.

Bei dem Fort handelt es sich um das einzige antike Fort, das jemals in Anhui entdeckt wurde. Derartig Forts seien auch in anderen Teilen Chinas selten, sagt Li Dewei, der Leiter des Archäologenteams.

Die Ausgrabungsfläche umfasst etwa 80.000 Quadratmeter und befindet sich in einem Vorort von Hefei, der Provinzhauptstadt. Das Gebiet gehörte früher zu dem Wei-Königreich, einem der Drei Reiche.

Das Fort hat drei Tore, zwei im östlichen Befestigungswall und eins im westlichen Wall. Die Archäologen haben Spuren der alten aus Erde gebauten Wälle gefunden.

Außerdem wurden an der Grabungsstätte auch die Ruinen eines Schmelzofens, eine halbe Steinmühle, 2000 Pfeilspitzen, Rammen und Äxte sowie einige Nahrungsmittelbehälter wie Töpfe und Kessel gefunden.

In der Nähe des östlichen Tores haben die Archäologen einen Exerzierplatz, eine Kommandoplattform und viele runde Steine mit einem Durchmesser von 15-30 Millimetern freigelegt.

Der Bau des Forts wurde 230 begonnen und 233 abgeschlossen. Über 50 Jahre hinweg waren in dem Fort rund 5000-6000 Soldaten stationiert, erklärt Li.

Die Wei schlugen 11 Angriffe des feindlichen Wu-Königreiches zurück. Das Fort spielte bei der Verteidigung des Territoriums der Wei eine wichtige Rolle, sagt Li. Das Gebiet sei bereits 1998 von der Provinzregierung als Stätte kultureller Objekte gelistet worden.

Während der Drei Reiche, bestanden nebeneinander die drei Staaten Wei, Shu und Wu. Die Reiche Wei und Wu lagen auf beiden Seiten des Mittel- und des Unterlauf des Yangtze, während das Shu Reich auf dem Gebiet der heutigen Provinz Sichuan lag.

(China.org.cn, Xinhua, 12. Mai 2005)