Neue Kontroverse um Alten Sommerpalast

Nach den jüngsten Kontroversen um den Betrieb des Alten Sommerpalastes (Yuanmingyuan) haben das Beijinger Denkmalschutzamt und die Parkverwaltung jetzt einen besseren Schutz des Parks zugesagt.

"Einige Behörden schenken dem Denkmalschutz nicht genügend Aufmerksamkeit", sagte der stellvertretender Direktor des Beijinger Denkmalschutzamtes, Kong Fanzhi.

Die externe Vermietung einer auf dem Parkareal gelegenen Insel hatte für Aufsehen in der Öffentlichkeit gesorgt zu Kritik an einer übertriebenen kommerziellen Nutzung des ehemaligen Kaisergartens geführt.

Während eines Spazierganges entdeckte eine Gruppe von Studenten vor einigen Tagen auf der Insel ein mit der Aufschrift "Zutritt für Besucher verboten" versehenes Schild. Es stellte sich heraus, dass dieser Teil des Parks von zwei Zwillingsbrüdern angemietet worden war.

"Die beiden Brüder sind bereits ausgezogen und haben ihren Vertrag gekündigt", erklärte der stellvertretende Vorsitzende der für die Parkverwaltung zuständigen Bezirksregierung Haidian, Yu Jun. Er rechnet ab dem Jahr 2008 mit einer Parksanierung.

"Jedes Projekt, die nicht zu dem Park passt, kann in Zukunft nicht berücksichtigt werden", sagte Yu.

In einer Bekanntmachung der Park-Verwaltung heißt es, dass geplante Vergnügungsprojekte, wie Autoscooter und Freizeiteinrichtungen am Wasser fallengelassen werden sollen.

Auch eine vor zehn Jahren innerhalb des Yuanmingyuan erbaute Wohnsiedlung mit 30 Luxusvillen wird derzeit heiß diskutiert. Yu versprach eine Lösung im Sinne eines ausgewogenen Gleichgewichts im Park, forderte jedoch mehr Zeit.

Ein großes Hindernis sind die vielen Firmen und über 3000 Bauern, die Land auf dem Parkgelände gepachtet haben, sagte er.

Bis heute habe die chinesische Regierung rund 720 Millionen Yuan (69 Millionen Euro) Entschädigungszahlungen geleistet. Es gebe aber immer noch zehn Firmen und 700 Bauern vor Ort.

(China.org.cn, China Daily, 30. Mai 2005)