Alte Bauten in Dongyang

Dongyang ist eine berühmte Kreisstadt in der südchinesischen Provinz Zhejiang. Wer die alten Wohnhäuser mit ihren weißen Wänden und den schwarzen Ziegeldächern einmal gesehen hat, wird für immer fasziniert sein.

Das Dorf Luzhai ist nicht groß. Eine Straße teilt das Dorf in zwei Teile. Neben den alten Wohnhäusern gibt es hier über 40 alte Gartenanlagen, Lehranstalten und Tempel sowie 26 Ehrentorbögen. All diese alten Bauten zeichnen sich durch Schnitzkunst aus.

Der historischen Überlieferung zufolge wurde das Dorf im Jahre 1456 errichtet. Damals diente es als Residenz eines hohen Beamten mit dem Familiennamen Lu. Er stammte aus Zhuozhou in der Provinz Hebei und war ein Nachkomme von Lü Shang, einem Herzog der Zhou-Dynastie (11. Jahrhundert - 256 v. Chr.).

Die ehemalige Residenz der Familie Lu ist durch eine Ziegelwand mit geschnitzten Zierfiguren von neugierigen Blicken abgeschirmt. Dahinter liegen zwei Ehrentorbögen mit den Schriftzeichen "Da Fu Di" (Residenz des rangälteren Beamten). Eine Schotterweg führt zum Baojie-Tor, dem Haupteingang der Residenz.

Über dem Tor hängt eine horizontale Tafel. Die Inschrift schildert, wie Mitglieder der Familie Lu von der Ming-Zeit bis zur Regierungsperiode des Qing-Kaisers Guang Xu die kaiserliche Prüfungen bestanden hatten und vom Kaiserhof zu Beamten ernannt wurden.

In diesem Dorf gibt es heute noch viele alte Bauten, darunter die drei Hallen Fujing, Suyong und Shude sowie einen Ahnentempel. Erwähnenswert sind ihre Fenster, Balken und Säulen, die mit fein geschnitzten Figuren dekoriert wurden.

Die Holzschnitzkunst aus Dongyang war schon in der Tang-Zeit (618-907) landesweit bekannt und erlebte in der Qing-Dynastie ihre Blütezeit. Mitte der Qing-Zeit wurden über 400 Holzschnitzkünstler aus Dongyang nach Beijing zum Bau des Kaiserpalastes geschickt.

(China.org.cn, China im Bild, 30. Mai 2005)