Die Kasachen-Nationalität

Wohngebiet: Die Kasachen leben vorwiegend nördlich des Tianshan-Gebirges in Ili, Tacheng, Altay, Bortala, Changji und Urumqi.

Bevölkerung: 2003 wurden in Xinjiang 1,3521 Millionen Kasachen gezählt. Das waren 6,99 Prozent der Gesamtbevölkerung des Autonomen Gebietes Xinjiang.

Sprache: Kasachisch gehört zum westhunnischen Sprachzweig der Turksprachen. Die Schrift basiert auf arabischen Buchstaben.

Geschichte: Die Herkunft der Kasachen wird auf die Wusun in der Westlichen Han-Dynastie und die Türken oder Geluolu in der Sui- und Tang-Dynastie sowie auf Angehörige der Stämme Naiman, Kelie und Qincha zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert zurückgeführt. Die Bezeichnung "Kasache" entstand im 15. Jahrhundert. In den ersten Jahren des 17. Jahrhunderts wurde der kasachischer Stamm nach geographischen Gegebenheiten in den großen, mittleren und kleinen Yuzi aufgeteilt.

Beschäftigung: Die Kasachen sind überwiegend Viehzüchter und betreiben nebenbei Landwirtschaft.

Nahrung: Grundnahrungsmittel der kasachischen Hirten sind Fleisch und Milchprodukte wie Butteröl, Milchklumpen, Milchhaut, Käse und Joghurt. Sie schätzen große Fleischstücke, das so genannte "Zugriffsfleisch" (wird mit den Fingern gegessen). Sie essen auch Nang und gebratenen Hefekuchen. Kasachen sind sehr gastfreundlich. Für Gäste werden kleinere Pferde als Ausdruck der Gastfreundschaft und des Respekts geschlachtet.

Kultur: Die kasachische Nationalität hat ihre eigenen kulturellen und künstlerischen Traditionen. Der Bänkelsänger, der "Agyn", trägt zur Verbreitung der Kultur auf dem Grasland bei. Die Sänger sind gedankenschnell beim Verfertigen von Liedern aus dem Stegreif. In kasachischen Wohnsiedlungen finden oft "Agyn-Wettgesänge" statt, bei denen die Gewinner ausgezeichnet werden. Volkssport sind Pferderennen, Wettkampf ums Lamm, Mädchen jagen Jungen nach und Kraftproben auf dem Pferd.

Feste: Zu den wichtigen Festen zählen Kurban, Nuoluzi und Rouzi. Die Kasachen verwenden den Zwölf-Tierkreiszeichen-Kalender. Am Nuoruzi-Fest wird das Neujahr begrüßt, dabei isst man die mit Fleisch, Milchklumpen, Gerste und Mais gekochte Nuoruzi-Speise.

Religion: Die Kasachen bekennen sich überwiegend zum Islam.

Kleidung und Putz: Kasachische Männer tragen im Winter Mäntel und Hosen aus Ziegenfellen oder aus anderen kostbaren Fellen. Der untere Teil der Hosenbeine und die Mäntel sind mit Blumenmustern bestickt. Sie tragen mit Schmuck verzierte Ledergürtel. Im Winter bedeckt eine Fuchspelzmütze den Kopf. Die Frauen zeigen sich gern in farbenfrohen Kleidern, Umhängen und farbigen Kopftüchern. Mädchen tragen gern Hüte mit Eulenfedern, während verheiratete Frauen ihre Köpfe auf unterschiedlichste Weise schmücken.

Heiratssitte: Kasachen leben heute in Monogamie. Früher gab es auch Polygamie. Hochzeitsfeiern bei den Kasachen sind sehr lebhaft. Zuvor gibt es die Phasen Ehevermittlung, Verlobung, Überreichung des Brautpreises, Abschiednehmen der Braut von ihren Eltern und Entgegennahme der Braut im Haus des Bräutigams. Alle diese Phasen werden mit Gesängen begleitet, wodurch Glückwünsche ausgedrückt werden.

Wohnung: Kasachische Hirten wohnen meist in Jurten.

(China.org.cn, 1. August 2005)




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