Tempel und Klöster

Die berühmten Klöster in Tibet sind die Klöster Jokhang, Drepung, Sera, Ganden und Sakya (alle in Lhasa), das Kloster Tashilhunpo in Xigaze und das Kloster Palkor im Kreis Gyangze.

Das Kloster Jokhang, im 7. Jahrhundert gebaut, ist ein bekanntes Kloster der Gelben Sekte des tibetischen Buddhismus. Den Überlieferungen nach wurde das Kloster von der Prinzessin Wencheng, der Frau des tibetischen Königs Songtsan Gampo, entworfen, und eine andere Frau des tibetischen Königs übernahm die Leitung der Bauarbeiten. Im Kloster wurde eine Shakyamuni-Statue, die die Prinzessin Wencheng von der Hauptstadt der Tang-Dynastie Chang’an nach Tibet bringen ließ, aufbewahrt. Vor dem Haupteingang des Klosters steht eine Tafel für das Bündnistreffen zwischen der Tang-Dynastie und der Tubo-Dynastie. Heute ist das Kloster Jokhang eine beliebte Wallfahrtsstätte für Tibeter.

Das Kloster Drepung wurde im Jahre 1416 gebaut und ist das größte Kloster der Gelben Sekte. Im Kloster werden zahlreiche wertvolle Kulturgegenstände und Sutras aufbewahrt. 1653 machte der Qing-Kaiser Shunzhi den fünften Dalai Lama zum weltlichen und geistlichen Oberhaupt in Tibet und seitdem erledigt die tibetische Lokalregierung hier die Amtsgeschäfte.

Das Kloster Sera, im Jahr 1419 gebaut, ist ein großes Kloster der Gelben Sekte. Im Kloster werden viele wertvolle Kulturgegenstände aufbewahrt. Besonders erwähnenswert sind Bildrollen aus der Ming- und Qing-Dynastie und die vergoldenen tibetischen Sutras.

Das Kloster Tashilhunpo ist ein großes Kloster der Gelben Sekte in Xigaze. Es wurde unter der Führung des ersten Dalai Lama gebaut. Die Bauarbeit begann im Jahre 1447 und dauerte 12 Jahre. Später wurde es mehrmals von verschiedenen Panchen Lamas renoviert. Es ist der Wohnsitz des Panchen Lama. Im Kloster werden zahlreiche Sutras und wertvolle Kulturgegenstände aufbewahrt. Die höchste Buddhastatue ist 26,2 m hoch.

Das Kloster Sakya liegt am Drongchu-Fluss, 150 km südwestlich von Xigaze und ist das wichtigste Kloster der Sakyapa-Schule des tibetischen Buddhismus. Das Kloster hat zwei Teile. Der nördliche Teil wurde im Jahre 1079 gebaut. In der Mitte des 13. Jahrhunderts, nachdem Pagpa, der Führer der Sakyapa-Schule, von dem Yuan-Kaiser zum Leiter des Amtes für die buddhistischen Angelegenheiten und damit zum Gouverneur über Tibet ernannt worden war, begann die Ausbauarbeit des Klosters. Der südliche Teil des Klosters wurde im Jahre 1268 gebaut und ist in gutem Zustand. Für den Bau des Eingangs wurden viele han-chinesische, mongolische und tibetische Baumeister und Handwerker engagiert, und so stellt der Eingang den Baustil dieser drei Nationalitäten dar. Der Hauptkomplex des Klosters kann 10.000 Mönche zum Vortragen der Sutras beherbergen. Im Kloster sind viele Sutras aus der Yuan-Dynastie und Geschenke der Yuan-Kaiser zu finden. Eine große Wandmalerei schildert lebendig die Szene, in der der erste Yuan-Kaiser Kublai Khan Pagpa empfing.

Die chinesische Regierung hat den Potala-Palast, die drei großen Klöster in der Umgebung von Lhasa (Ganden, Drepung und Sera), das Jokhang-Kloster und das Kloster Tashilhunpo unter den besonderen Schutz des Staates gestellt. Außerdem hat sie noch viel Geld in die Renovierung der berühmten Klöster wie Ganden, Sakya und Shalu investiert.

(China.org.cn, 3. August 2005)