Volldampf voraus für die höchste Eisenbahn der Welt

Der Bau der höchsten Eisenbahn der Welt, die das Autonome Gebiet Tibet und die Provinz Qinghai verbindet, ist in vollem Gange, wobei alle technischen Vorbereitungen nahezu abgeschlossen sind.

Der Minister für Eisenbahnwesen Fu Zhihuan sagte, dass sein Ministerium vier Versuchsprojekte durch Schneegebiete in Tibet durchführe, die vor dem großangelegten Bau nächstes Jahr Informationen aus erster Hand liefern.

Auf einer kürzlichen Konferenz, die am 7. November vom Presseamt des Staatsrats veranstaltet wurde, sagte Fu, dass sie zuversichtlich seien, das riesige Eisenbahnprojekt mit hoher Qualität und pünktlich abzuschließen, da in den letzten Jahrzehnten Versuchsprojekte durchgeführt und auf dem Plateau gründliche geografische Forschungsarbeit betrieben worden seien.

Sein Ministerium hat ein Bauteam von 11.000 Arbeitern rekrutiert, um auf dem Dach der Welt eine Eisenbahnschiene zu verlegen, wobei auch einige lokale Bewohner in dieses Projekt eingebunden sind. Nach einer Ausbildung werden sie die Schiene nahe ihrer Heimatstädte verlegen.

Das Ministerium hat vollausgerüstete Ärzteteams entsandt, um die Gesundheit und die Sicherheit der Arbeiter in dieser luftdünnen Höhe sicherzustellen.

Fünfzig Personen, die an der Höhenkrankheit litten, wurden in Krankenhäuser auf niedrigeren Lagen gebracht, während sich der Rest den Gegebenheiten des Plateaus anpasste.

Das Ministerium hat bis Oktober insgesamt 770 Millionen Yuan (93 Mio. USD) in das Projekt investiert und mit dem Bau von 55 Brücken und drei Tunneln begonnen.

Fu sagte, dass sein Ministerium dem Umweltschutz des Plateaus große Wichtigkeit beimesse und dass die Bautrupps über Maßnahmen zum Schutz der Pflanzen- und Tierwelt ausführlich informiert worden seien.

Wang Yuqing, Vizedirektor des Staatlichen Hauptamts für Umweltschutz, erklärte, seine Behörde habe die Auswirkungen des Eisenbahnprojektes auf die lokale Ökologie sehr genau untersucht und war mit der bisher geleisteten Arbeit zufrieden.

Die Bauarbeiten sollen mit allen relevanten Umwelt-, Ökologie- und Tierschutzgesetzen und -bestimmungen in Einklang laufen, wozu auch Kontrollen rund um die Uhr stattfinden.

Auf Fragen hinsichtlich der Investitionen des Eisenbahnprojektes antwortete der stellvertretende Vorsitzende der Staatlichen Entwicklungs- und Planungskommission Zhang Guobao, dass die Zentralregierung die gesamten Investitionen in Höhe von 26 Mrd. Yuan (3,1 Mrd. USD) tragen werde und keine ausländischen Darlehen oder spezielle Schatzanweisungen benötigt werden.

Laut Zhang ist die Eisenbahn für das tibetische Volk ein rentables, schnelles und bequemes Transportmittel, das letztlich die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Region fördert.

Eine Senkung der Reisekosten wird es mehr Leuten erlauben, die landschaftliche Schönheit und alte Kultur Tibets zu genießen.

Das Eisenbahnprojekt Qinghai-Tibet wurde im Juni diesen Jahres gestartet und wird sich über eine Schienenstrecke von 1.142 km erstrecken. Es soll 2007 abgeschlossen sein.

(China.org.cn, 27. November 2001)