Mehr Tibeter erhalten höhere akademische Titel

Der Studiumabschluss der ersten Gruppe von tibetischen Magistern dieses Jahres erregte die große Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Auch diese Magister haben den anderen tibetischen Studenten ein Beispiel gegeben.

Aufgrund der Beschränkung in den Bereichen Fächer und aufgenommene Studentenzahl zum Erwerb des Magistertitels in Tibet wenden sich viele tibetische Studenten dazu, sich im Landesinnern fortzubilden.

Das Autonome Gebiet Tibet hat in den letzten Jahren mit vielen landesbekannten Hochschulen, darunter die Hochschule des Chinesischen Volkes, die Tianjin-Universität und die Sichuan-Universität, Verträge über den gemeinsamen Schulbetrieb unterzeichnet. Diesen Verträgen nach sollen die o. g. Hochschulen für Tibet Magister ausbilden. Zur Zeit gibt es an der Hochschule des Chinesischen Volkes, der Tianjin- und der Sichuan-Universität 94, 18 bzw. 20 Tibeter, die für den Magistertitel studieren. Im Jahre 2000 plante die Hochschule des Chinesischen Volkes zum ersten Mal, in Tibet 34 Studenten aufzunehmen. Folglich meldeten sich mehr als 400 Tibeter an.

Darüber hinaus wählten nicht wenige Tibter, im Ausland zu studieren.

Sodnam Yangje schloss im Vorjahr ihr Hochschulstudium ab und wird sich an einer amerikanischen Hochschule fortbilden. Sie sagte: "Obwohl ich auf Selbstkosten in den USA studieren werde, kann ich jedoch von meiner Mutter finanzielle Unterstützung erhalten. Ich möchte dadurch meinen Horizont erweitern."

Auch das Selbststudium ist ein Weg zum Erwerb eines höheren akademischen Titels. Seit 1999 hat die Wirtschafts- und Handelskommission des Autonomen Gebiets Tibet mit der Sichuan-Universität und der Hochschule für Industrie- und Handelsverwaltung der Provinz Sichuan gemeinsam einen Kurs für die Ausbildung von Magistern veranstaltet. Bisher haben 25 tibetische Teilnehmer den Magistertitel der Industrie- und Handelsverwaltung und 61 die Abschlusszeugnisse dieses Kurses erhalten.

Laut Ma Guangyao, dem stellvertretenden Direktor des Forschungsinstituts für die Erziehung in Tibet, hängt das Streben der tibetischen Jugendlichen nach einem höheren Bildungsgrad von den Erfordernissen der gesellschaftlichen Entwicklung ab. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts besuchten viele tibetische Jugendlichen leidenschaftlich Fachschulen, um leicht einen Arbeitsplatz zu finden. Jetzt vergrößert sich der Bedarf an Talenten mit einem höheren Bildungsgrad ständig. Was das Bildungswesen anbelangt, hat Tibet aufgefordert, dass bis zum Jahr 2005 alle Lehrer mindestens den Hochschulbildungsgrad erreichen sollen.

Statistiken des Statistikamts des Autonomen Gebiets Tibet zufolge ist in den vergangenen 11 Jahren die Zahl der Fachkräfte mit höheren akademischen Titeln rapde gestiegen. Zur Zeit gibt es in Tibet insgesamt 33 000 Menschen, die gerade in Hochschulen studieren, was 1,3% der Gesamtbevölkerung Tibets ausmacht und höher als den Durchschnitt des Landes ist. Im Vergleich zu 1990 ist die Zahl der Menschen mit einem Hochschulbildungsgrad in allen 100 000 Menschen von 565 auf 1262 gestiegen.

(China.org.cn, 24. September 2002)