Stabiles Bevölkerungswachstum in Tibet

Das Autonome Gebiet Tibet erstreckt sich über eine Fläche von 1,2 Millionen Quadratkilometern. 1953 führte die Volksrepublik China dort ihre erste Volkszählung durch. Demnach lebte damals in Tibet eine Bevölkerung von 1 Million Menschen.

Heute, nach mehreren Jahrzehnten, leben über 2,61 Millionen Menschen in der Region. Die Bevölkerung setzt sich aus rund 2,41 Mio. Tibetern (92,2 Prozent), 154.360 Han-Chinesen (5,9 Prozent) und 49.710 Angehörigen anderer ethnischer Gruppen (1,9 Prozent) zusammen.

Laut Baisang Wangdui, Direktor der Akademie der Sozialwissenschaften Tibets, kam das Wachstum der tibetischen Bevölkerung vor 1959 zu einem Stillstand und war teilweise sogar rückläufig. Damals lebten die Tibeter in vielen Fällen noch als Leibeigene. Auch seien damals viele junge Menschen als Mönche in Klöster eingetreten.

In den 300 Jahren von den Anfängen der Qing-Dynastie (1644-1911) bis zur Befreiung Tibets im Jahr 1951 war die tibetische Bevölkerungsentwicklung sogar rückläufig.

A. Tom Grunfeld, ein kanadischer Forscher, schrieb in seinem Buch "The Making of Modern Tibet", dass die tibetische Bevölkerung mehrere Hundert Jahre lang ein negatives Wachstum verzeichnete und dass sich diese Entwicklung bis zu den demokratischen Reformen im Jahr 1959 fortgesetzt habe.

Von 1990 bis 2000 wuchs die tibetische Bevölkerung um 314.400 Menschen. Diese Zahl lag über dem nationalen Durchschnittswachstum.

Seit den 60-er Jahren lagen die Geburtenrate der tibetischen Bevölkerung und die natürliche Wachstumsrate mit 14 pro 1.000 Einwohnern über dem nationalen Durchschnitt mit 9,7 pro 1.000 Einwohnern, so Purbo Zholma, Vorsitzender des Familienplanungskomitees des Autonomen Gebiets Tibet.

(China.org.cn, 15. Juli 2003)