Bedeutende Funde in Qinshihuang-Mausoleum

In der vergangenen Woche berichteten chinesische und deutsche Archäologen über den Fund zahlreicher Münzen während ihrer jüngsten Forschungsreise durch Nordwestchina.

Bei dem genauen Fundort handele es sich um die staatliche Schatzkammer des Untergrundpalasts vom Kaiser Qinshihuang, dem ersten Herrschers der Qin-Dynastie (221-207 v.Chr.), sagte Michael Petzet, Präsident des Internationalen Rats für Denkmalpflege (ICOMOS).

Dies erklärte Petzet auf der 15. ICOMOS-Generalversammlung am vergangenen Mittwoch, die in Xi'an stattfand. In der Vergangenheit war Xi'an Hauptstadt mehrerer chinesischer Dynastien.

Früher sei die üblicher Vorgehensweise gewesen, zuerst die Fundstätte offen zu legen und in einem zweiten Schritt entsprechende Maßnahmen zum Schutz der Gegenstände einzuleiten, was einen effizienten Schutz verhindere, meinte Petzet.

Dieses Mal erforschten die Experten im vorhinein das Qinshihuang-Mausoleum mittels Metalldetektoren. Dadurch habe sich das Vorgehen zum Schutz der Gegenstände erheblich verbessert, was nicht nur der Unterbodenbeschaffenheit, sondern auch den Funden an sich zugute kam, erklärte er.

Doch eigentlich ist Petzet gegen die Ausgrabung des Qinshihuang-Mausoleums.

"Ausgrabung bedeutet auch Zerstörung", sagt er und argumentiert weiter, dass auch die derzeit weltweit eingesetzten Techniken nicht unbedingt den Erhalt des Untergrundpalastes nach dessen Ausgrabung sicherstellen können.

"In diesem Fall ist ein Ablassen von Ausgrabungen der sicherste Weg. Ausgrabungen sollten nie mit reiner Spaß an der Freude oder purer Neugier einhergehen."

Das Innere des Qinshihuang-Mausoleums ist rund 2,13 Quadratkilometer breit. Zusammen mit 181 weiteren Gräbern erstreckt sich das Mausoleum in der Provinz Shaanxi (Nordwestchina) über eine Fläche von rund 60 Quadratkilometern.

Kaiser Qinshihuang bezog nach 15 Jahren der Herrschaft im Alter von 49 Jahren den Untergrundpalast. Der Bau dauerte rund 38 Jahre.

(China.org.cn, Xinhua, 26. Oktober 2005)