Seegebiete um China stark verschmutzt

Rund die Hälfte aller Seegebiete um China wurde im letzten Jahr als verschmutzt eingestuft. Besonders betroffen seien die Küstengebiete, teilte das chinesischen Meeresamt mit.

Von 18 an den Küsten gelegenen und ökologisch kontrollierten Gebieten seien sechs als "ungesund", sieben als "mäßig ungesund" und nur fünf als "gesund" bewertet worden.

Schwer verschmutzt sei zum Beispiel die nordostchinesische Liaodong Bucht, die nordchinesische Bohai Bucht, das Jangtsedelta, die Bucht von Hangzhou und Küstengebiete der Provinz Jiangsu in Ostchina sowie das Perlflussdelta in Südchina.

Mehr als 27.000 Quadratkilometer Meer seien von 82 Algenblüten betroffen. Dies bringe der Fischereiindustrie Verluste von über 69 Millionen Yuan.

Die Bevölkerung in den Küstengebieten Chinas macht 40 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Insgesamt befinden sich 473 Millionen Quadratkilometer Meeresgebiete unter chinesischer Souveränität.

Die Hauptschadstoffe seien Ammoniak, Phosphate und Öl. In einigen Gebieten würden auch Schwermetalle wie Blei und Kadmium die Grenzwerte überschreiten.

"Abwasser und Überfischung sind die beiden Hauptgründe für die Verschlechterung des Ökosystems in den Küstengebieten", sagt Ma Deyi, Direktor des nationalen Kontrollzentrums für Meeresumwelt.

Angaben der 200 Küstenkontrollstation des Landes zeigen, dass im Jahr 2005 vom chinesischen Festland mehr als 317 Milliarden Tonnen Abwasser in die Ozeane geleitet wurden, beinahe die doppelte Menge von 2000.

"Rund 270 Schmutzwassereinleitungen wurden in Fischereigebieten gefunden und bedrohen nicht nur das Leben im Meer, sondern auch die Qualität der Meeresfrüchte. Weiter 70 Einleitungen wurden in landschaftlich attraktiven Gebieten gefunden", erklärt Ma.

(China.org.cn, China Daily, 11. Januar 2006)