II. Der 2. Fünfjahresplan (1958-1962) |
Die grundlegenden Aufgaben in diesem Plan waren: Erstens, Fortsetzung des industriellen Aufbaus mit der Schwerindustrie als Zentrum, Vorantreiben der technischen Umgestaltung der Volkswirtschaft und Schaffung einer soliden Grundlage der sozialistischen Industrialisierung Chinas; Zweitens, Weiterführung der sozialistischen Umgestaltung sowie Festigung und Erweiterung des Kollektiv- und Volkseigentums; Drittens, Weiterentwicklung der Industrie, der Landwirtschaft, des Handwerks, des Transportwesens und des Handels auf der Grundlage der Entwicklung des Investbaus und der Durchführung der sozialistischen Umgestaltung; Viertens, Ausbildung der Fachkräfte und Intensivierung der wissenschaftlichen Forschungsarbeit, um den Erfordernissen der sozialistischen wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung zu entsprechen; Fünftens, Stärkung der Landesverteidigungskräfte und Verbesserung des materiellen und kulturellen Lebensstandards des Volkes, und zwar auf der Grundlage der industriellen und landwirtschaftlichen Entwicklung. Die Hauptziele in den fünf Jahren waren, den Bruttoproduktionwert der Industrie zu verdoppeln; den Bruttoproduktionswert der Landwirtschaft um 35 Prozent zu erhöhen; den Stahlausstoß bis zum Jahr 1962 auf 10,60 bis 12,00 Millionen Tonnen zu steigern; den Anteil der Investition in den Investbau an den gesamten Finanzeinnahmen von 35 Prozent während der Periode des 1. Fünfjahresplans auf etwa 40 Prozent zu erhöhen; die Gesamtinvestition in den Investbau zu verdoppeln; und das Durchschnittseinkommen der Arbeiter und Bauern um 25 bzw. 30 Prozent zu steigern. Doch wurden die Planziffern während der Periode kontinuierlich revidiert bzw. in großem Maße erhöht. Im August 1958 hielt das Politbüro des ZK der KP Chinas eine Konferenz in Beidaihe, Provinz Hebei, um über den Plan zu diskutieren. Die gesetzten Ziele wurden angehoben und eine Entscheidung wurde getroffen, dass der sozialistische Aufbau Bedingungen für den Übergang vom Sozialismus zum Kommunismus schaffen würde. Es wurde ferner festgelegt, dass China bis zum Jahr 1962 ein starkes, unabhängiges und vollständiges Industrialisierungssystem einrichten und bezüglich der Qualität einiger Schlüsselprodukte Großbritannien überholen und die USA einholen würde. Zur Realisierung der Ziele sollte der Bruttoproduktionswert der Landwirtschaft innerhalb von fünf Jahren um über das 2,7fache steigen, und der gesamte Getreideertrag sollte im Jahr 1962 750 Milliarden Kilogramm, die Baumwollernte drei Millionen Kilogramm, der Stahlausstoß 80 Millionen Tonnen, die Kohleförderung 900 Millionen Tonnen und das Baumwollgarn 16 Millionen Stück erreichen. 385 Milliarden Yuan sollten in den Investbau investiert werden, die Zahl der wichtigen Bauprojekte sollte über 1000 betragen. Die Bewegungen "großer Sprung nach vorn" und "Bekämpfung der Rechtsgesinnung" seit 1958 führten zur Unausgeglichheit in der Volkswirtschaft und zu jahrelangen Finanzdefiziten, womit die Bevölkerung sehr darunter litt. Chinas Wirtschaft konnte sich nicht mehr weiter nach dem 2. Fünfjahresplan entwickeln. Angesichts dieser Situation entschied die Zentralregierung, die Volkswirtschaft anzupassen. Im September 1960 stellte das ZK der KP Chinas nach der Genehmigung und Weitergabe des "Berichts über die Kontrollzahlen des volkswirtschaftlichen Plans 1961", der von der Staatlichen Planungskommission vorgelegt wurde, die Richtlinien "Anpassung, Bereichern, Festigung und Erhöhung" auf. Dies wurde auf der 9. Plenartagung des VIII. ZK der KP Chinas im Januar 1961 offiziell genehmigt.
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