Das Gästehaus Banak Shol in Lhasa

Die Stadt Lhasa, die mehr als 3600 Meter über dem Meeresspiegel liegt, ist für viele Besucher ein begehrtes Reiseziel. Der blaue Himmel, der klare Lhasa-Fluss, die Rot und Weiß gestrichenen Klöster und die vielen kleinen Gästehäuser vor Ort erzeugen ein stark tibetisches Flair. Die meisten Gästehäuser in Lhasa sind klein und familiär. Im Vergleich zu den großen Hotels in Ostchina ist die Unterkunft dort nicht sehr komfortabel. Doch sowohl inländische als auch ausländische Besucher übernachten gerade dort gerne. Auf der Beijing-Straße drängen sich immer viele Pilger und Touristen. Genau dort befindet sich auch das Gästehaus Banak Shol.

Wie viele andere tibetische Unterkünfte besitzt Banak Shol keinen großen Eingang. Unter all den bunten Schildern auf der Beijing-Straße ist es leicht zu übersehen. Besonders ist jedoch das in drei Sprachen beschriftete Schild von Banak Shol. Auf Chinesisch, Tibetisch und Englisch lädt es zu einem Besuch ein.

Immer mehr Individualreisende interessieren sich für kleinere Gästehäuser wie das Banak Shol. Sie entscheiden sich für solche Unterkünfte, weil sie gemütlich sind und die Übernachtung nicht viel kostet. In Lhasa können Sie auch Jugendherbergen finden. Diese Herbergen bieten nicht nur tibetischen Buttertee sondern auch Kaffee an.

Das Banak Shol war die erste kleinere Herberge in Tibet und gehört noch immer zu den besten. Es ist sogar die einzige Unterkunft in China, die von der Welttourismusorganisation als eine der Top 10 Berghotels der Welt eingestuft wurde.

Das Gästehaus Banak Shol ist nicht nur wegen seiner niedrigen Preise attraktiv. Viele mehr bezaubert das Banak Shol seine Gäste auch durch seinen einzigartigen tibetischen Stil und seine Schlichtheit.

Im Hof des Gästehauses hängt ein großes schwarzes Brett mit diversen nützlichen Informationen und Tipps. Jeder kann Zettel auf dem Brett anbringen. Manche suchen ein Mietfahrrad, andere verkaufen Gebrauchtsachen und wieder andere suchen Reisepartner. Die Touristin Zhong Yingxin stammt aus Hongkong und hat sich ebenfalls im Banak Shol einquartiert. Sie sucht Reisepartner und hinterlässt deshalb am schwarzen Brett eine Nachricht. Auf die Frage, warum sie nicht mit einer Reisegruppe nach Tibet gekommen ist, antwortete sie:

"Ich reise eigentlich fast nie in einer Reisegruppe. Da fühlt man sich nicht frei. In einer Reisegruppe ist alles kompliziert. Man muss immer alles mit der Gruppe gemeinsam tun. Jetzt hinterlasse ich meinen Zettel auf dem Brett und suche einige Leute, die mit mir gemeinsam reisen wollen."

Es haben sich auch ein paar Leute gefunden, die sich auf ihren Zettel hin gemeldet haben. Zhong Yingxin fand schließlich zwei junge Frauen aus Shenzhen, mit denen sie ihre Reise durch Tibet fortsetzte.

Die meisten Gäste im Banak Shol sind Jugendliche oder Individualreisende, die nicht in Reisegruppen reisen wollen. Hier trifft man Leute mit ähnlichen Interessen und kann Reiseinformationen und Erfahrungen austauschen.

Im Hof des Banak Shol befindet sich ein kleiner Garten. Hier wird unter bunten Sonnenschirmen Tee ausgeschenkt. Es ist sehr gemütlich und einige Gäste lesen entspannt ein Buch oder unterhalten sich.

Reisetipp:

Die kleinen tibetischen Gästehäuser befinden sich meist in sehr guter Lage. Der Preis für eine Übernachtung ist nicht hoch. In billigen Gästehäusern zahlt man umgerechnet pro Nacht nur 3 Euro pro Person. Einige Unterkünfte haben Internetanschluss und bieten andere Dienstleistungen wie Fahrradverleih, kostenlose Ortsgespräche und Wäscheservice an. Das Personal in diesen Gästehäusern ist sehr freundlich und hilft auch gern bei der Beschaffung von Fahrkarten.

(China.org.cn, 6. März 2006)