Hälfte aller Chinesen leidet unter Passivrauchen

Entsetzt darüber, dass fast die Hälfte aller 1,3 Millionen Chinesen unter Passivrauchen leidet, fordert Chen Guiyun, Abgeordneter des 10. Nationalen Volkskongresses (NVK), ein landesweites Gesetz, das Rauchen an allen öffentlichen Orten verbietet.

"Nach meiner, auf einer Studie basierenden Einschätzung leiden fast 600 Millionen Chinesen unter Passivrauchen", sagte der Abgeordnete aus Chongqing.

Passivraucher gebe es in 71 Prozent aller Haushalte, an 32,5 Prozent aller öffentlichen Orte und 25 Prozent der Arbeitsplätze, erklärte Chen.

Es gibt in China 350 Millionen Raucher im Alter von 15 Jahren und älter. Einer von drei Rauchern weltweit kommt aus China.

"Es ist notwendig, eine rauchfreie soziale Umwelt zu schaffen und das Bewusstsein der Nichtraucher über Selbstschutz zu verbessern", fordert Chen.

Laut Chen, leiden Frauen und Kinder am meisten unter Passivrauchen. Nach der Studie liegt der Anteil der Passivraucher unter chinesischen Frauen bei 57 Prozent und unter berufstätigen Frauen im Alter zwischen 20 und 49 sogar bei bis zu 70 Prozent.

"Ich habe einen Antrag in die kommende Sitzung des NVK eingebracht, mit der Empfehlung, dass der Staatsrat Bestimmungen ausarbeiten sollte, die das Rauchen an öffentlichen Orten so schnell wie möglich verbieten", sagte er.

Viele Städte, Regierungsabteilungen, Organisationen und Unternehmen haben lokale oder interne Regeln eingeführt, die das Rauchen an öffentlichen Orten untersagen. Das Verbot wird aber nur von den Fluggesellschaften strikt umgesetzt, die auf allen Inlands- und internationalen Flügen das Rauchen verboten haben.

An den meisten öffentlichen Orten, wie Restaurants, Kinos, Büros und Bahnhöfen wird trotz der nicht zu übersehenden "Rauchen verboten" Schilder geraucht.

(China.org.cn, Xinhua, 7. März 2006)