Am 28. August 2005 wurde eine Änderung des Gesetzes zum Schutz der Rechte und Interessen der Frauen beschlossen. Die Änderung, die mit 1. Dezember 2005 in Kraft trat, verbietet die sexuelle Belästigung von Frauen und stattet sie mit Einspruchmöglichkeiten aus. Aber noch bedeutender ist, dass es die Gleichstellung von Mann und Frau als grundlegende staatliche Politik festlegt
Wie diese Gesetzesänderung nun tatsächlich implementiert wird, beschäftigt jedoch viele Frauen, die derzeit an der 4. Tagung des 10. Nationalen Volkskongresses (NVK) und der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) teilnehmen, die als höchstes Gesetzgebendes Gremium derzeit in Beijing tagt
Laut Wang Shuxian, Mitglied der PKKCV und ehemalige Vizevorsitzende des Allchinesischen Frauenverbandes, benachteiligen seit langem existierende Hürden und Vorurteile gegenüber Frauen ihre wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung noch immer. Dies entspricht ihrer Meinung nach nicht dem Streben Chinas nach einer harmonischen Gesellschaft. Wang sagte: "Letztes Jahr habe ich einen Antrag gegen Diskriminierung aufgrund des Geschlechts bei der Besetzung von Posten eingebracht. In diesem Jahr befasse ich mich mehr mit der Umsetzung der Gesetzesänderung. Nachdem wir die politische Zusage haben, sollten die Regierungsstellen die Implementierung mit Durchführungsbestimmungen vorschreiben."
Die Hälfte der chinesischen Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen sind Frauen. Daher ist die Förderung der Gleichberechtigung und der allgemeinen Entwicklung der Frauen wichtig für die Entwicklung Chinas. In den letzten Jahren wird es für Studentinnen allerdings immer schwieriger Arbeit zu finden. Der starke Konkurrenzkampf wird durch die inhärente Diskriminierung von Frauen in einigen Unternehmen und Organisationen noch verschärft. Viele junge Frauen entscheiden sich daher für die Ehe, um dieser Situation zu entfliehen. Wang betrachtet dies als einen sehr gefährlichen Trend.
"Um diesem Problem entgegenzutreten, sollte die Regierung den Arbeitsmarkt verstärkt kontrollieren und Studienabsolventinnen rechtlich besser unterstützen, um ihnen gleiche Jobchancen zu sichern", forderte die ehemalige Vizevorsitzende des Allchinesischen Frauenverbandes.
Ein weiteres wichtiges Anliegen der chinesischen Spitzenpolitikerinnen ist das Thema Gesundheit, wie Changngopa Tsering Yangzom, Mitglied des Landeskomitees der PKKCV und Professorin am Institut für Tibetisch an der Universität Tibet, ausführt
"Ich habe Forschungen in den ländlichen Gebieten Tibets durchgeführt und festgestellt, dass sie dort sehr wenig über Vorbeugung gegen gynäkologische Krankheiten wissen. Ich habe den Frauenverband und das Gesundheitsministerium aufgefordert, medizinische Teams in diese abgelegenen Gebiete zu schicken, um über diese Themen zu informieren und aufzuklären", erzählte Changngopa. Vor allem die regelmäßigen jährlichen gynäkologischen Untersuchungen, die in den Städten immer üblicher werden, sollten bei den Frauen vom Land gefördert werden sollten.
Ärzte am Land spielen bei der Versorgung und Behandlung von Frauen in abgelegenen Dörfern eine wichtige Rolle. Changngopa forderte daher mehr finanzielle Unterstützung und bessere Ausbildung für diese Dorfärzte.
(China.org.cn, 10. März 2006)
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