Die Gemeinde Qingyan in Guizhou

Die 600 Jahre alte Gemeinde Qingyan befindet sich in einer Gebirgsregion. Diese Region ist von Karstlandschaften geprägt. Die Häuser und Straßen sind hauptsächlich aus Steinplatten gebaut. Deshalb wird Qingyan auch als Gemeinde der Steine bezeichnet.

Die Ortschaft Qingyan war früher von einer hohen Stadtmauer umgeben. Ein Teil der Mauer ist bis heute erhalten. Im Süden der Ortschaft befindet sich das Dingguang-Tor, das den Zugang von Süden her ermöglicht. Eine wichtige Handelsstraße führt von diesem Tor aus zu zwei anderen wichtigen Ortschaften in Südwestchina – nämlich nach Guangshun und nach Dingfan. Die Routen zwischen den drei Ortschaften waren früher belebte Handelswege. Vom Dingguang-Tor aus hat man einen schönen Blick auf den südlichen Teil der Gemeinde.

Fast alle Häuser in der Gemeinde sind niedrig. Ihre Dächer sind mit dunklen Ziegelsteinen bedeckt. Die Gassen sind eng und verwinkelt.

Ein kleiner Familienbetrieb in einer der kleinen Gassen stellt Rosenbonbons her. Die Familie Huang in Qingyan hat sich über Generationen hinweg auf die Herstellung dieser Rosenbonbons spezialisiert. Diese Süßigkeit ist in China sehr bekannt. In der Mitte des Wohnhofes von Familie Huang gibt es einen Brunnen. Das Wasser aus diesem Brunnen schmeckt süß, deshalb nennt man den Brunnen auch den "Honig-Brunnen". Die Rosenbonbons stellt der Familienbetrieb aus diesem Brunnenwasser sowie aus zerkleinerten Rosenblüten, Zucker, Klebreis, Sesam und Walnusskernen her.

Aus historischen Dokumenten wissen wir, dass Qingyan seit seiner Entstehung in der Ming-Dynastie vor rund 600 Jahren ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Südwesten des Landes war. Die Gemeinde Qingyan befand sich genau an der Verbindung zwischen den südlichen Regionen der Provinz und der Provinzhauptstadt. Seit jeher hatten der Buddhismus, der Daoismus und das Christentum Einfluss auf die kleine Gemeinde. Die buddhistischen und daoistischen Klöster sind insbesondere am 1. und 15. Tag eines jeden Mondmonats gut besucht. Viele Bürger der Gemeinde sind Christen. In der Gemeinde stehen eine katholische und eine evangelische Kirche.

Sehenswert sind in der Gemeinde Qingyan auch die steinernen Ehrentore. Laut historischen Aufzeichnungen standen in Qingyan insgesamt acht Ehrentore aus Stein. Heute sind nur drei von ihnen erhalten. Ehrentore sind in China Monumente für Verdienste oder Tugenden.

Reisetipp:

Qingyan liegt 28 Kilometer von der Provinzhauptstadt Guiyang entfernt. Man kann zuerst nach Guiyang fliegen und von dort aus mit dem Überlandbus nach Qingyan fahren.

Wir empfehlen Ihnen folgende Sehenswürdigkeiten:

Den Ciyun-Tempel mit seinen steinernen Skulpturen; den Shoufo-Tempel mit seinen Holzschnitzereien; das Yingxiang-Kloster; die Ehrentore aus Stein; das südliche Stadttor Dingguang und die Stadtmauer sowie die alten Postwege.

Ideale Reisesouvenirs aus Qingyan sind der Kuding-Tee und die aus Rosenblüten gemachten Süßigkeiten.

(China.org.cn, 11. Mai 2006)