Neue Filme für 85. Jahrestag der Gründung der KP Chinas

Anlässlich des 85. Jahrestages der Gründung der Kommunistischen Partei (KP) Chinas sind zwischen dem 20. Juni und 10. Juli 26 neue Filme herausgekommen.

Ausgestrahlt wird auch der auf dem 13. Beijinger Studentenfilmfestival als "Bester Film" ausgezeichnete Film "Der Förster", der auch auf dem 9. Internationalen Filmfestival Shanghai als Preisanwärter gilt. Der Film handelt von einem Förster, der beim Schutz des staatseigenen Waldes stirbt. Er beleuchtet die sozialen Probleme in Zusammenhang mit dem Umweltschutz in China.

Initiatoren sind die chinesische Vereinigung für Filmvertrieb und Projektion, der Verband chinesischer Filmregisseure und die Vereinigung der Stadtkinos Chinas. Sponsor ist das Staatliche Amt für Rundfunk, Film und Fernsehen (SARFT).

"Es war die Kommunistische Partei, die die vernachlässigte und schwache Filmindustrie seit Gründung der Volksrepublik 1949 gefördert hat", erklärte Tong Gang, Leiter des Filmbehörde der SARFT, am vergangenen Dienstag auf einer Pressekonferenz in Beijing.

"Die Kinos sind verpflichtet, die Lokalregierungen bei der Ausstrahlung dieser Filme zu unterstützen. Dabei dürfen neben den Städten auch die ländlichen Gebiete nicht außer Acht gelassen werden", sagte Tong weiter.

Die KP Chinas wurde am 1. Juli 1921 in Shanghai gegründet.

Laut Yang Buting, dem Vorsitzenden der China Film Group Corporation (CFGC) als größter Filmproduktions- und -vertriebsgesellschaft in ganz China, sind die chinesischen Regisseure der KP Chinas zu Dank verpflichtet. Deshalb dürfen auch Parteitreue und -loyalität nicht fehlen.

Zu den 26 ausgestrahlten Filmen zählen auch "Erzählung der Jahreszeiten" über einen Universitätsabsolventen, der freiwillig Arme auf dem Land unterrichtet, der Film "Ewige Liebe" über einen KP-Funktionär, der der Bevölkerung mit ganzem Herzen beisteht und "Die Basis", ein Dokumentarfilm über die Parteigeneration nach Mao Zedong und Deng Xiaoping.

Auf Vorschlag der Initiatoren nahm die CFGC am vorletzten Freitag den Kassenschlager "Da Vinci Code – Das Sakrileg" drei Wochen nach seinem Kinostart aus dem Programm.

"Der Rückzug soll im kommenden Monat Platz für inländische Filme schaffen", sagte Weng Li, der stellvertretende Ausstrahlungs- und Vertriebsdirektor bei CFGC, gegenüber der Nachrichtenagentur Xinhua.

Man habe eine rein wirtschaftliche Entscheidung getroffen. Kein Film könne den Markt für ein oder zwei Monate monopolisieren, nicht einmal in den USA, argumentiert Weng. Außerdem würden im Juli eine Reihe chinesischer Filme erscheinen.

Seit seinem Start am 19. Mai in China war "Da Vinci Code – Das Sakrileg" mit Einnahmen in Höhe von 104 Millionen Yuan (10,3 Millionen Euro) am besten Weg zu einem der gewinnträchtigsten ausländischen Filme aller Zeiten zu werden. Der Film löste weltweit kontroverse Diskussionen aus. Denn mit seiner These, dass die katholische Kirche die angebliche Eheschließung zwischen Jesus und Maria Magdalena zu vertuschen suchte, muss er sich den Vorwurf der Gotteslästerung gefallen lassen.

Während der drei Wochen werden jedoch auch die drei anderen US-amerikanischen Blockbuster "Ice Age 2", "Poseidon" und "Sahara" in den chinesischen Kinos zu sehen sein.

Sowohl staatseigene als auch private Filmfirmen organisieren in der Regel zu wichtigen politischen Anlässen Dreharbeiten und Filmvorführungen. Dies kann als Stärkung der benachteiligten inländischen Filmbranche gewertet werden.

Im vergangenen Jahr erschienen anlässlich des 60. Jahrestages des Sieges im Zweiten Weltkrieg eine Reihe von Kriegsfilmen in den Kinos, darunter ein Zeichentrickfilm basierend auf dem Film "Kleiner Soldat Zhang Ga" von 1963, der die Geschichte über einen Teenager erzählt, der als Guerillakrieger kämpft. Gezeigt wurde auch der Film "Meine Mutter Zhao Yiman" gezeigt, der Erinnerungen eines Sohnes an seine heldenhafte Mutter, die von den Japanern getötet wurde, beschreibt.

Der Film "Auf dem Berg Taihang" über den Antijapanischen Widerstandskrieg der 8. Armee der KP Chinas steht auch in diesem Jahr wieder auf dem Kinoprogramm.

"Zu politischen Anlässen lässt sich der Einfluss der in China gedrehten Filme auf dem heimischen Markt deutlich stärken", sagt Yang.

"Nur 90 der insgesamt 260 im Inland produzierten Filme wurden im vergangenen Jahr auch tatsächlich in den Kinos gezeigt", meint Zhang Hongsen, stellvertretender Leiter der Filmbehörde der SARFT.

Im April meinte Zhang, viele dieser 90 Filme wurden mangels Interesse wieder abgesetzt, so dass letztendlich nur rund 30 Filme in die Kinos kamen.

(China.org.cn, Xinhua, 19. Juni 2006)