Qinghai-Tibet-Eisenbahn wird die wirtschaftliche Entwicklung Tibets fördern

Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn ist für die wirtschaftliche Entwicklung Tibets von epochaler Bedeutung. Sie wird dazu beitragen, die Wirtschaft Tibets zu verändern und die Entwicklung des Gebietes aus eigener Kraft voranzutreiben. Die durch die Bahnstrecke ausgelösten Impulse werden die wirtschaftliche Entwicklung Tibets weiter beschleunigen.

"Die Rückständigkeit Tibets ist auf die schlechten Verkehrsverbindungen zurückzuführen. Weil die natürlichen Bedingungen so ungünstig sind, können viele Güter und Waren aus dem Landesinneren nicht nach Tibet und umgekehrt Produkte aus Tibet nur schlecht nach draußen transportiert werden. Viele Faktoren, wie Abwanderung der Bevölkerung, Hindernisse beim Güterumschlag wie beim Informationsaustausch haben die Wirtschaftsentwicklung Tibets beeinflusst", erklärte im Jahre 2002 Li Guoyong, Leiter der Entwicklungs- und Planungskommission des Autonomen Gebiets Tibet. Nach seiner Meinung stellt der Bau der Qinghai-Tibet-Eisenbahn eine Revolution für Tibet dar. Diese Revolution werde eine Reihe grundsätzlicher Veränderungen mit sich bringen, auch zum Beispiel Veränderungen in der Denkweise, bestimmte Regulierungen bei den Produktivkräften und Umgestaltung der industriellen Struktur. All dies werde sich im Vergleich zu früher verbessern.

Tibet war bis heute das einzige Gebiet Chinas, das man nicht mit dem Zug erreichen konnte. Der gesamte Verkehr lief über Landstraßen oder die Fluglinien, die dadurch stark belastet wurden. Die notwendigen Voraussetzungen für eine befriedigende wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Tibets konnten deshalb nicht in genügendem Maße geschaffen werden. Aus diesem Grund ist Tibet heute noch das Gebiet Chinas mit der rückständigsten Wirtschaft. Dazu stellte Li fest: "Der Transport auf Landstraßen hat nur eine geringe Kapazität, verursacht aber sehr hohe Kosten. Warentransporte per Flugzeug sind noch weitaus teurer und überdies weniger praktisch. Nur die Eisenbahnlinie wird der geeignete Motor für eine sprunghafte Entwicklung der Wirtschaft Tibets sein." Mit Fertigstellung der Eisenbahn t werden sich die Bedingungen für den Verkehr und den Warentransport wesentlich verbessern. Gleichzeitig wird sich auch die Energiestruktur Tibets verändern.

Experten meinen, dass die Qinghai-Tibet-Eisenbahn die Verbindung der plateaubezogenen Wirtschaft mit der Wirtschaft im Landesinneren fördern wird. Dann könnten Produkte aus Tibet auf die Märkte Chinas und der übrigen Welt gebracht werden. Tibets Bergbauprodukte, "grüne" Getränke, tibetische Medizin, Agrar- und Viehzuchterzeugnisse, Waren des tibetischen Handwerks und andere mehr könnten dank dieser Eisenbahnstrecke überall angeboten werden. Wenn man größere Mengen der einzigartigen Produktpalette des Qinghai-Tibet-Plateaus per Zug nach draußen transportieren kann, erhöht sich natürlich deren wirtschaftliche Effizienz.

Zhang Wansheng, Leiter des Tourismusamtes des Autonomen Gebiets Tibet, weist darauf hin, dass mit der Inbetriebnahme der Qinghai-Tibet-Eisenbahn bedeutend mehr Touristen angezogen werden könnten. Für viele von ihnen sei es attraktiv, von der alten Seidenstraße im Nordwesten Chinas bis zum Potala-Palast in Tibet fahren zu können. Er ist überzeugt, dass diese Eisenbahnlinie für den Tourismus, eine der wichtigsten Stützen der tibetischen Wirtschaft, äußerst vorteilhaft sein wird. In Tibet gibt es einzigartige Landschaften, und die Sitten und Gebräuche der Einwohner machen das Gebiet ebenfalls zu einem begehrten Reiseziel, nach dem sich viele sehnen. Gegenwärtig ist noch das Flugzeug das Hauptverkehrsmittel für Tibet-Reisende. Doch da ist die Beförderungskapazität beschränkt, und Flugtickets sind relativ teuer. Eine Fahrkarte für die Qinghai-Tibet-Eisenbahn wird nicht nur billiger sein als ein Flug, sondern die ermöglicht es dem Touristen auch, unterwegs die wunderbaren Landschaften zu genießen oder sogar auszusteigen. Das wird Tibet für den Tourismus noch anziehender machen.

Die ungünstigen Verkehrsbedingungen waren bisher der "Flaschenhals", der die wirtschaftliche Entwicklung Tibets behinderte. Luosang Jiangcun, Vizevorsitzender der Regierung des Autonomen Gebiets Tibet, sagte: "Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn wird Tibet in die moderne Zivilisation bringen und seine sprunghafte Entwicklung ermöglichen. Der alte Spruch: 'Ins Ausland kommt man leicht, aber nur schwer nach Tibet', wird bald Geschichte sein."

(China.org.cn, Xinhua, 23. Juni 2006)