Fünf alte Brunnen in Ostchina entdeckt

Chinesische Archäologen haben in der Stadt Ji'an in der ostchinesischen Provinz Jiangxi fünf 1000 Jahre alte Brunnen entdeckt.

Aus den mit Schlamm gefüllten Brunnen konnten unzählige rituelle Gegenstände und Zierziegel aus der Tang-Dynastie (618-907) und Nördlichen Song-Dynastie (960-1127) geborgen werden. Die zwischen 5 und 11 Meter tiefen Brunnen wurden auf der Baustelle eines neuen Gebäudes des Ji'an Hotels gefunden.

Unmittelbar nach bekannt werden des Fundes trafen Archäologen vor Ort ein, um die Fundstätte abzusichern und Ausgrabungen vorzunehmen. Bei den wertvollsten Fundobjekten handelt es sich um 30 gut erhaltene Porzellangegenstände aus dem berühmten Jizhou-Ofen aus der Tang-Dynastie.

Ausgegraben wurden des weiteren Buddha-Statuen, Ziegelschnitzereien, Schildkrötenköpfe aus Holz, Steinlöwen sowie Gegenstände für Opferzeremonien wie Kerzenleuchter.

Im tiefsten Brunnen stießen die Archäologen auf Teile einer Brunneneinfassung aus Chlorophyllit, eine für Jiangxi seltene Entdeckung.

Laut Gao Liren, Kurator des Ji'an Museums, stammt der Großteil der Fundobjekte aus der Tang- und der Nördlichen Song-Dynastie. Die Brunnen selbst seien jedoch noch früher entstanden.

"Die Brunnenwände sind eben, was dafür spricht, dass die damalige Brunnenbohrtechnik sehr fortgeschritten war", sagt Gao. Was die Bohrtechnik angeht, seien diese Brunnen genauso gut gebaut wie diejenigen der heutigen Zeit.

Mit einer Tiefe von 11 Metern und einem Durchmesser von 80 Zentimetern sind zwei der Brunnen besonders interessant. Experten vermuten, dass nur ein Tempel oder Palast zur damaligen Zeit derart große Brunnen benötigte.

"Die Brunnen könnten dem Tempel des Schneebergs angegliedert gewesen sein, der während der Östlichen Jin-Dynastie (317-420) erbaut und während der Ming-Dynastie (1368-1644) zerstört wurde", erklärt Gao.

(China.org.cn, Xinhua, 27. Juli 2006)