China: Fragen und Antworten

Frage: In den 1990ern erregte der von Lester R. Brown, Direktor des amerikanischen Weltbeobachtungsinstituts (Worldwatch Institute), veröffentlichte Bericht mit dem Titel "Who will feed China?" großes Aufsehen und die Besorgnis um die Getreidesicherheit Chinas. Kann China also genug Getreide produzieren, um seine über eine Milliarde zählende Bevölkerung zu ernähren?

Antwort: Wenn Sie diesen Bericht einmal gelesen haben und einen Blick auf die Realität in China werfen, werden Sie daraus die Schlussfolgerung ziehen, dass diese Vermutung jeder Grundlage entbehrt und die Besorgnis überflüssig ist.

Vor mehr als 50 Jahren hat ein Ausländer auch eine ähnliche Frage wie diese geworfen. Damals prophezeite er, dass das Neue China seine 500 Millionen zählende Bevölkerung schwer ernähren könne. Doch nach der Gründung des Neuen China hat die Getreideversorgung Chinas nicht nur den historischen Wandel von der langjährigen Knappheit zum wesentlichen Gleichgewicht im Gesamtvolumen und dem Überschuss in den Jahren der reichen Ernte verwirklicht, sondern auch mit dem Ackerland, das knapp 7% des Ackerlandes der Welt ausmacht, eine Bevölkerung, die 22% der Weltbevölkerung ausmacht, ernährt.

Ein chinesisches Sprichwort besagt: "Das Essen gilt den Menschen als himmlisch." Daher schenkt die chinesische Regierung dem Nahrungsproblem der Bevölkerung stets große Aufmerksamkeit. Von 1996 bis 1999 erzielte China Jahr für Jahr eine reiche Ernte, in drei Jahren davon betrug der Getreideertrag über 500 Mrd. kg., die Produktion überstieg die Verbrauchsmenge. Trotz des Produktionsrückgangs in den Jahren 2000-2003 konnte die Getreideversorgung infolge des reichlichen Vorrats die Ernährung der Bevölkerung im Wesentlichen gewährleisten.

Natürlich muss hier festgestellt werden, dass China eine große Bevölkerung und kleine Pro-Kopf-Ackerfläche hat. Die begrenzten Boden- und Wasserressourcen machen die Steigerung der Getreideproduktion immer schwieriger. Um die langjährige Getreidesicherheit zu gewährleisten, hat die chinesische Regierung die Richtlinie, sich auf das Inland stützend die Selbstversorgung mit Getreide im Wesentlichen zu verwirklichen, formuliert und eine Reihe von politischen Maßnahmen zur Unterstützung der Getreideproduktion ergriffen, wie z. B.: das grundlegende Ackerland nach dem Gesetz zu schützen, um die Versorgung mit den wichtigsten Agrarprodukten, besonders dem Getreide, zu gewährleisten; das Bodensystem und die vertragliche Landverpachtung in den ländlichen Gebieten zu stabilisieren, um die langjährige Stabilität des grundlegenden Bewirtschaftungssystems in den ländlichen Gebieten aufrechtzuerhalten; die Investitionen in die Landwirtschaft weiter aufzustocken, um die umfassende Getreideproduktionskapazität zu erhöhen; innerhalb von fünf Jahren die Agrarsteuer zu ermäßigen bzw. zu erlassen und die Bauern, die Getreide anbauen, direkt zu subventionieren und ihnen Subventionen für veredelte Saatsorten und die Anschaffung von Landmaschinen und Agrargeräten zu gewähren, den Mindestschutzpreis für den Ankauf des Getreides festzulegen und die Erhöhung der Preise der landwirtschaftlichen Produktionsmittel unter Kontrolle zu bringen. Zugleich hat China das Getreidezirkulationssystem reformiert, ein einheitliches, offenes, auf Konkurrenz basierendes und geordnetes Getreidezirkulationssystem etabliert, das staatliche Getreidereservesystem weiter verbessert und ein hocheffizientes Globalsteuerungssystem für das Getreide errichtet.

"Ohne Getreide keine Stabilität" — Das ist eine aus der jahrtausendelangen Geschichte Chinas stammende politische Weisheit. Mit der Veränderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungslage wird China seine Politik für die Förderung der Getreideproduktion rechtzeitig anpassen, um die Getreidesicherheit des Staates zu gewährleisten. Schätzungsweise wird die Getreideselbstversorgungsquote Chinas im 21. Jahrhundert bei etwa 90% liegen. China ist völlig in der Lage, sich selbst zu ernähren.

China schenkt seit jeher der Landwirtschaft große Aufmerksamkeit. Im Bild: Bauern von Hubei bei der Weizenernte