China: Fragen und Antworten | |
Frage: Während des WTO-Beitritts sicherte China zu, sein Finanzwesen schrittweise zu öffnen. Wie stehen die Dinge nun? Was tut China für eine größere Öffnung? Mit welchen Stürmen und Konkurrenzen werden die inländischen Finanzinstitutionen konfrontiert sein, wenn sie den politischen Schutz des Staates verlieren? Anwort: Als China der WTO beitrat, sicherte es die Öffnung des Finanzwesens zu. Diese Zusicherung wird gegenwärtig gewissenhaft in die Tat umgesetzt. Schon früher wurden für ausländische Finanzinstitutionen die 13 Städte Shanghai, Shenzhen, Tianjin, Dalian, Guangzhou, Zhuhai, Qingdao, Nanjing, Wuhan, Jinan, Fuzhou, Chengdu und Chongqing geöffnet. Weitere geöffnete Städte sind Kunming, Beijing, Xiamen, Xi’an und Shenyang. Um die Wirtschaft West- und Nordostchinas schneller zu entwickeln, öffnete der Staat ein Jahr vorfristig Xi'an und Shenyang für ausländische Finanzinstitutionen. Bis Ende 2004 gründeten 204 ausländische Banken in China Zweigstellen, 105 von ihnen sind berechtigt, Währungsgeschäfte mit RMB zu betreiben. Außerdem haben etwa 40 ausländische Versicherungsfirmen inzwischen in China 70 Jointventures etabliert. Nach dem von China anlässlich des WTO-Beitritts zugesicherten Zeitplan sollen weitere Maßnahmen zur Öffnung nach außen ergriffen werden: Erstens werden die Bedingungen für die Überprüfung und Bestätigung der Rentabilität der Filialen der ausländischen Banken in West- und Nordostchina erleichtert, die RMB-Währungsgeschäfte beantragt haben; Das bedeutet, dass die Rentabilität aller Filialen der Antragsteller in China insgesamt überprüft und bestätigt wird. Gegenwärtig wird nur die einzelne beantragende Filiale überprüft. Zweitens wird die chinesische Regierung einen "grünen Durchgang" für die Untersuchung der Anträge ausländischer Banken schaffen, die Filialen in West- und Nordostchina gründen wollen. Bei gleichen Bedingungen werden solche Anträge vorrangig geprüft und bestätigt. Drittens können ausländische Finanzinstitutionen, die in China Vertretungen errichten wollen, ihre Anträge direkt bei der Chinesischen Kontroll- und Verwaltungskommission für Bankwesen einreichen, statt von Behörden verschiedener Ebenen überprüft zu werden. Die zuständigen Ämter dürfen die Qualifikation der neuernannten Chefvertreter der ausländischen Finanzeinrichtungen in ihren Verwaltungsgebieten prüfen und bestätigen. Viertens ist ausländischen Banken ab 1. Januar 2005 erlaubt, entsprechende Bestimmungen gemäß im genehmigten Rahmen auch Kommissionsversicherungsgeschäfte zu betreiben, falls sie diesbezügliche Anträge an die Chinesische Kontroll- und Verwaltungskommission für Bankwesen gerichtet haben. Außerdem wird die Chinesische Kontroll- und Verwaltungskommission für Bankwesen in größerem Tempo ausländischen Banken Anträge auf Gründung von Filialen in derselben Stadt genehmigen und auch Anträge auf alle Arten von Währungsgeschäften einschließlich von Geschäften mit RMB prüfen und bestätigen, um ein günstigeres Umfeld für die Entwicklung ausländischer Banken zu schaffen. Seit dem WTO-Beitritt steht das chinesische Finanzwesen zweifellos vor großen Herausforderungen. Nachdem die eigentlichen Marktzugangsbarrieren aufgehoben wurden, konkurrieren alle chinesischen Banken mit den ausländischen unter gleichen Bedingungen. Das ist eine harte Prüfung für die staatlichen Handelsbanken, die viele flaue Aktiva haben. Nicht das ausländische Finanzkapital, sondern fortschrittliche Dienstleistungsformen und -methoden, zum Beispiel Angebote von Informationen, Investitionsberatungen, Verwaltung von Haushalten und anderen Finanzsparten beeinflussen das chinesische Finanzwesen nachhaltig. Seit 2005 ist ausländischen Finanzinstitutionen gestattet, RMB-Obligationen auszugeben, sofern sie die von China gestellten Bedingungen erfüllen. Dies zeigt, dass die Wirtschaftskräfte Chinas wachsen und der Kredit der RMB-Währung steigt. Internationale Entwicklungsinstitutionen dürfen RMB-Obligationen ausgeben. Das ist der erste Schritt. Mit der weiteren Öffnung des Finanzwesens wird China ausländischen Finanzinstitutionen wahrscheinlich gestatten, Aktien an der chinesischen Börse zu emittieren.
Am 21. März 2002 wurde die Shanghaier Filiale der National City Bank of New York eröffnet.
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