Frage: Der plötzliche Ausbruch von SARS im Jahr 2003 hat Defekte im öffentlichen Sanitäts- und Quarantänesystem Chinas sichtbar gemacht. Welche Frühwarnsysteme und Arbeitsmechanismen wurden installiert, um einem überraschenden Ausbruch neuer Seuchen vorzubeugen? Wirken sie präventiv gegen die Ausbreitung von Seuchen? Wie wird die öffentliche Hygiene gefördert?

Antwort: Die Lektion, die wir durch die im Frühling 2003 ausgebrochene SARS-Seuche erhielten, ist gravierend. Sie spiegelt in einem bestimmten Grade Defekte im öffentlichen Sanitäts- und Quarantänesystem Chinas wider.

Aus diesem Grund haben seither die Regierungen aller Ebenen ihre Anstrengungen zur Vorbeugung und Kontrolle schwerwiegender Infektionskrankheiten verstärkt. Es wurden staatliche und lokale Notbüros errichtet, die bei plötzlichen Ausbrüchen solcher Seuchen durch ein einheitliches Kommandosystem und das Überwachungs- und Informationsnetz diesen besser und schneller begegnen können. Inzwischen sind medizinische Einrichtungen von 31 Provinzen, autonomen Gebieten und regierungsunmittelbaren Städten, von 80% der Kreise und von 27% der Krankenhäuser auf Gemeindeebene sowie der Krankheitsvorbeugungs- und -kontrollzentren miteinander vernetzt. So können sofort Berichte über die Seuchenlage bzw. über Infektionsverbreitungen online vorgelegt und sofort aktualisiert und analysiert werden. Außerdem wurde ein Informationssystem eingeführt, das monatlich, jährlich oder im Quartal Angaben zu eventuell auftretenden Seuchen bzw. zu schweren Infektionen im ganzen Land veröffentlicht.

Zugleich haben die Regierungen aller Ebenen dem Aufbau der grundlegenden Einrichtungen für Krankheitsvorbeugung und -kontrolle größte Unterstützung gewährt. In den letzten Jahren wurden von der Zentralregierung 2,92 Mrd. Yuan und von den lokalen Regierungen 6,4 Mrd. Yuan für insgesamt 2443 Krankheitsvorbeugungs- und -kontrollzentren auf Provinz-, Verwaltungsbezirks- und Kreisebene bereit gestellt. Die Krankheitsvorbeugungs- und -kontrollzentren auf Provinz- und Verwaltungsbezirksebene in Zentral- und Westchina wurden mit Laboreinrichtungen und Epidemieschutzwagen, die auf Kreisebene mit Kühlanlagen für die Aufbewahrung und den Transport von Impfstoffen ausgestattet. Mit der Errichtung dieser Zentren wird die Krankheitsprävention und -kontrolle wesentlich verbessert und bei hygienischen Notfällen das Ergreifen von Gegenmaßnahmen beträchtlich beschleunigt.

Bei Ausbruch und Ausbreitung von schwerwiegenden Infektionskrankheiten werden die Gesundheitsämter aller Ebenen sowie zahlreiche medizinische Fachkräfte direkt die Warnung der Bevölkerung übernehmen und die Kontrolle der Seuchengebiete verstärken. Die Vorbeugungs- und Kontrolltätigkeit bei schwerwiegenden Infektionskrankheiten wie AIDS, Schistosomiasis, Tuberkulose, Virushepatitis oder SARS wird planmäßig und schrittweise durchgeführt. China plant, innerhalb von drei Jahren ein landesweites System zur Krankheitsvorbeugung und -kontrolle sowie zur medizinischen Grundbehandlung einzuführen, um die Handlungsfähigkeiten bei plötzlich ausbrechenden schweren Infektionskrankheiten zu sichern.