Hunderte Freiwillige arbeiten zum Schutz der Tibetantilopen |
Rund 3000 Menschen im ganzen Land haben ihre Bewerbungen für eine dreimonatige Freiwilligenarbeit in Chinas größtem Naturschutzgebiet für Tibetantilopen eingereicht. Laut Cai Ga, Leiter der Verwaltungsbehörde des Naturschutzgebietes Hol Xil, ist die Bewerberzahl "wesentlich höher als erwartet". Cai erklärte, dass sich die Freiwilligen im Kampf gegen das Wildern um die Gefahren für Leib und Leben durch die Wilderer bewusst sein müssen. Des weiteren müssen die freiwilligen Helfer "körperlich fit" sein und sich dem Klima der Hochebene anpassen können, da diese in einer Höhe von 4000 bis 5000 Metern über dem Meeresspiegel liegt, so Cai. Alle Freiwilligen müssen außerdem mindestens einen Universitätsabschluss vorweisen können. Die Freiwilligen erhalten kein Geld und müssen ihre Fahrkosten und medizinischen Kosten aus eigener Tasche bezahlen, so Cai. Zur Auswahl der ersten Bewerber trafen Cai und einige seiner Kollegen bereits am 21. März in Beijing ein. 15 Freiwillige werden ausgewählt und deren Namen später bekannt gegeben. Tibetantilopen, deren Population sich von über 100000 Tieren vor zehn Jahren auf heute 40000 Tiere reduzierte, werden von Wilderern bevorzugt gejagt. Laut Cai, der das 45000 Quadratmeter große Naturschutzgebiet verwaltet, liegt der Grund des Jagens darin begründet, dass der Shahtoosh-Schal, ein aus Antilopenfell gefertigter Luxusartikel, international in Mode ist. Mitarbeiter Lu Changzheng erklärte, dass sein Team die Jäger zuerst auffordere, nicht zu schießen und die meisten dann tatsächlich davonlaufen. Das Team musste aber zurückschießen, als sie von einigen gefährlichen Jägern angegriffen wurden, so Lu. Dieser Fall endete tragisch. Lus tibetischer Kollege Suonan Dajie wurde 1994 von einem Wilderer tödlich getroffen. Viele Bewerber dieses Programmes sind trotz allem bereit, diesen Freiwilligendienst zu leisten und hoffen darauf, für dieses Programm ausgewählt zu werden. Li Qing, Bewerber des Notariats Beijings, erklärte während seines Vorstellungsgesprächs, dass sich seine Motivation auf das Lesen über den durch die Wilderer entstandenen Schaden begründe. Zhang Chen, ein 19-jähriger Absolvent der oberen Mittelschule, sagte, er werde bei einer Auswahl sein Bestes tun, sich den Widrigkeiten der Arbeit zu widersetzen und halte sich für stark genug, mit den Gefahren umgehen zu können. Das Team, das die Wilderer bekämpft, war in über zehn Fällen der Antilopenwilderei im Einsatz. Bei den Wilderern handelte es sich größtenteils um arme Bauern der lokalen Bevölkerung. Laut Aussagen der Verwaltungsbehörde kostet ein mittelgroßer Shahtoosh-Schal drei Antilopen das Leben und kann auf dem internationalen Markt für über 30000 USD verkauft werden. (CIIC/26. März 2002)
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