Tibetexpedition zurück in Beijing |
Eine Gruppe von 15 Wissenschaftlern ist von einer Expedition in das Herz Hohxils in der autonomen Region Tibet zurückgekehrt. Die Gruppe ist die erste, die eine Expedition in die größte unbewohnte Region Chinas, die drittgrößte der Welt, gewagt hat. "Die wertvollen, erster Hand gesammelten Informationen, die aus 10 verschiedenen akademischen Disziplinen stammen, werden sehr zur Erforschung der Entstehung des Qinghai-Tibet Plateaus beitragen und zu Anstrengungen die ökologische Umwelt auf dem Plateau zu schützen", sagte Ding Lin, der Leiter der Gruppe und Geologe der chinesischen Akademie der Wissenschaften, zur China Daily. Der Erfolg der Expedition markiere den Beginn eines auf drei Jahre angelegten Projektes der chinesischen Akademie der Wissenschaften zur Erforschung Hohxils. Hohxil befindet sich im Norden des Qinghai-Tibet Plateaus und liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von 5300 Metern über dem Meeresspiegel. Die Region ist 83.000 Quadratkilometer groß. Die erste Reise der Wissenschaftler dauerte 40 Tage. In den nächsten beiden Jahren werden noch mindestens zwei weitere Expeditionen folgen. Auf ihrer 600 Kilometer langen Reise hätten die Wissenschaftler oft mit schwerem Gepäck durch die kahle, aus gefrorenem Boden, Karstformationen, Gletschern und Vulkanen bestehende Landschaft marschieren müssen, sagt Ding. "Das Wetter änderte sich oft völlig unerwartet. Einmal viel die Temperatur mitten am Tag innerhalb einer halben Stunde um 40 Grad, als ein Schneesturm plötzlich die Sonne verdrängte. Der Sauerstoffgehalt in der Luft betrug nur die Hälfte von dem in Beijing", erzählt Ding. Fünf Wissenschaftler auf einer Suchmission mussten ihre beiden LKWs zurücklassen, als diese in einen Eisfluss sanken und waren gezwungen, 22 Kilometer durch einen Schneesturm zurück zum Lager zu marschieren. Trotz der Herausforderungen durch die rauhe Umgebung konnten die Wissenschaftler viele Informationen über die lokalen geologischen und topografischen Gegebenheiten, Flüsse und Seen, den gefrorenen Boden, Vulkane, Mineralien, Pflanzen und Tiere gewinnen. Die gesammelten Informationen werden von Instituten der Akademie in Beijing und Nanjing ausgewertet werden. Außerdem sammelten die Wissenschaftler erstmals Daten über das Klima der Region, indem sie vorübergehend Wetterbeobachtungsstationen entlang ihres Weges aufgestellten. Li Jian'guo, ein Wissenschaftler des Nanjinger Instituts für Geologie und Paläontologie, hat von der Expedition 150 Kilogramm Fossilien mit zurück gebracht. (China.org.cn, China Daily, 8. November 2005)
|