Erste Ausstellung von Handyfotos

Mit Handys Fotos zu machen, ist, seitdem die ersten Fotohandys auf den Markt kamen, immer beliebter geworden.

Kong Ming (26) hat nun mit einer Ausstellung bewiesen, dass man auf diese Weise auch Kunst produzieren kann. Er zeigt in der Ausstellung mit seinem Handy aufgenommene Bilder aus seinem Alltagsleben. Die Ausstellung ist die erste reine Ausstellung von mit Mobiltelefonen aufgenommenen Bildern in China.

Die Bilder können noch bis zum 30. September in der Fuji Film & Shanghai Wally Gallery bewundert werden.

Insgesamt sind über 100 Bilder zu sehen, die Kong im Verlauf der letzten zehn Monate mit seinen beiden Handys aufgenommen hat.

"Eigentlich hatte ich nicht vor eine derartige Ausstellung zu machen, als ich begann, mit meinem Handy Fotos aufzunehmen", sagt Kong, der früher als Lehrer an der Fudan-Universität in Shanghai gearbeitet hat. Er habe nur aufnehmen wollen, wie er sich fühlte, wurde aber von seinem Mittelschullehrer für Fotografie, Lin Lu, dazu ermutigt, eine Ausstellung zu organisieren.

"Bevor ich diese Ausstellung organisierte, hatten bereits einige Leute Bilder, die sie mit Mobiltelefonen aufgenommen hatten, ausgestellt. Aber es hat bisher noch keine Soloausstellung gegeben", sagt Kong.

Alle ausgestellten Bilder zeigen triviale Einzelheiten des Alltagslebens, so zum Beispiel vor sich hin dösende Passagiere in einer U-Bahn, streunende Katzen oder Müll auf den Straßen.

"Viele Fotografen wollen Shanghai in einer eher traditionellen Weise darstellen, als Stadt mit sehr modischen und extravaganten Lebensstilen."

"In meinen Bildern will ich eine andere Seite der Stadt zeigen. Sie sind trivial und alltäglich, aber sie erinnern uns an einige besondere Momente in unserem Leben."

Da auf einigen Bildern die Gesichter von fremden Menschen erscheinen, ist Kong sehr besorgt, nicht die Privatsphäre anderer Menschen zu verletzen. "Es ist für einen Fotografen nicht ungewöhnlich, Bilder von fremden Menschen aufzunehmen. Aber um die Menschen nicht zu beunruhigen, habe ich nicht viele Bilder mit Fremden ausgestellt", erklärt Kong. Dennoch wurde von einigen Leuten diskutiert, ob die Bilder das Recht auf Privatsphäre verletzen.

"Einige lokale Medien kamen zu meiner Ausstellung und haben versucht, etwas zu finden, das als Beweis für die Verletzung der Privatsphäre anderer Menschen reicht. Aber sie haben es nicht geschafft. Ich glaube nicht, dass diese Bilder die Rechte von irgendjemand verletzen."

Viele der Besucher der Ausstellung sagen, dass ihnen die Bilder Kongs gefallen.

(China.org.cn, China Daily, 22. September 2006)