Traditionelle Kunst inspiriert Zeichentrickfilme

Eine neue Zeichentrickfilmserie von China Central Television (CCTV) setzt die traditionell chinesische Erzählweise in Form von Scherenschnitten und Schattenspielen ein. Zur Animation verwendet der Sender aber moderne Computersoftware.

Bei der 12-teiligen, 120-minütigen Zeichentrickserie wird mit digitaler Flash-Technologie gearbeitet, um die traditionelle Kunst optimal in Szene zu setzen. Scherenschnitte und Schattenspiel können als eine der chinesischen Volkskünste eine über 1000-jährige Geschichte vorweisen.

"CCTV III wird die Serie vom 16. bis 28. Oktober ausstrahlen", sagt Zhang Liang, Regisseur für Zeichentrickfilme bei CCTV.

Früher beherrschten Künstler das Handwerk perfekt, aus einem Stück Papier anregende und komplexe Landschaften, Blumen, Vögel, Tiere und Menschen zu falten oder sogar mit der Schere zu schneiden.

Die Schattenspieler verwendeten zweidimensionale, bemalte Lederfiguren und einen weißen Hintergrund aus Stoff, um damit Schatten zu erzeugen. Die von ihnen bewegten Marionetten waren Teil einer ganzen Geschichte.

Jedes der neuen Computerprogramme basiert auf den Klassikern bekannter Komiker wie beispielsweise Hou Baolin und Satire-Künstler wie Zhao Benshan und Chen Peisi.

"Die ureigene traditionelle Kunst ist seitens der Regisseure chinesischer Zeichentrickfilme nahezu unentdeckt", sagt Xu Pengfei, Leiter des Ausschusses für Trickfilmkunst der Chinesischen Künstlervereinigung.

Der erste Zeichentrickfilm in China stammt aus dem Jahr 1926. Zwischen den 1950er und 1970er Jahren boomte die Branche zwar, erfuhr jedoch Ende der 70-er Jahre eine rückläufige Entwicklung. Zum damaligen Zeitpunkt drängten verstärkt ausländische Zeichentrickfilme auf den chinesischen Markt.

Gerade in den letzten Jahren erlebte die Branche aufgrund von Regierungssubventionen und Steuervergünstigungen einen erneuten Aufschwung. Im Vorjahr setzt die Branche insgesamt 60 Milliarden Yuan um.

(China.org.cn, Xinhua, 19. Oktober 2006)