Tipps für eine Winterreise nach Tibet

Da Tibet auch in den anderen Jahreszeiten von Eis und Schnee bedeckt ist, denken viele Menschen der Winter sei keine gute Zeit für eine Reise auf das Dach der Welt. Laut professionellen Reisenden, liegt die Wintertemperatur in Lhasa bei durchschnittlich 12 Grad Celsius, wobei die Tagestemperaturen durch das intensive Sonnenlicht sogar noch höher sein können.

Im Jahr 2006 wurde der Berg Namjagbarwa in die von dem Magazin China National Geography veröffentlichte Liste der "atemberaubendsten Plätze in China" aufgenommen.

Der als Vater aller Gletscher bezeichnete 7787 Meter hohe Berg Namjagbarwa liegt in der Region Nyinchi in Osttibet. Die wirkliche Schönheit des Bergs Namjagbarwa kann nur im Winter bewundert werden, daher beginnen sich zunehmend Menschen für eine winterliche Reise nach Tibet zu interessieren.

Empfehlenswerte Reiseziele

Die für eine Winterreise nach Tibet empfehlenswerten Sehenswürdigkeiten befinden sich in der Umgebung von Lhasa und Nyingchi. Das wichtigste Ziel ist der Berg Namjagbarwa der im Frühling und im Sommer auf Grund relativ hoher Feuchtigkeit von Nebel und Wolken verdeckt ist. Die Trockenzeit von September bis zum Frühling ist daher die beste Zeit, um den Namjagbarwa zu genießen. Andere Sehenswürdigkeiten sind der alte und der neue Teil Lhasas, der Crayon Brahmaputra, der Zusammenfluss der zwei Flüsse Niyang und Brahmaputra, der schöne Garten beim Norbu Lingka in den Vororten Lhasas oder das Dorf Sangmu.

Dinge, die man bei einer Winterreise nach Tibet mitführen sollte

Die beschriebenen Reiseziele liegen alle in einer durchschnittlichen Höhe von 3000 Metern, daher kann es hier nur zu relativ leichten Symptomen von Höhenkrankheit kommen. Es ist ausreichend, einige leichte Arzneimittel gegen Höhenkrankheit wie Hongjingtian und Gaoyuanan mitzuführen und gegebenenfalls während der ersten Tage nach der Ankunft einzunehmen.

Außerdem sollte man für einen angenehmen Winterurlaub in Tibet eine Sonnenbrille, eine wasser- und winddichte Kopfbedeckung mit verstärktem Schirm und Sonnencreme mitnehmen, um nicht dem intensiven Sonnenlicht zu stark ausgesetzt zu sein und Schneeblindheit vorzubeugen.

Das Mitführen von Ingwerpulver gegen Insekten ist ebenfalls ratsam, da einige Herbergen in Tibet keine von Insekten freien Bettbezüge zur Verfügung stellen können. Atmungsaktive Unterwäsche ist Baumwollunterwäsche vorzuziehen, weil Baumwolle vergleichsweise luftdicht ist und Feuchtigkeit durch Schweiß kälteempfindlich macht. Auch ein Schmerzmittel wie Paracetamol oder Aspirin gegen Frostbeulen und andere Schmerzen ist empfehlenswert.

Während der Winterzeit wird in China hauptsächlich Fleisch gegessen. Bekannte lokale Gerichte sind zum Beispiel mit der Hand verzehrtes Schaffleisch, gegrillte Innereien vom Schaf und Trockenfleisch.

Feiertage in der Winterzeit

Der Winter ist eine festliche Jahreszeit in Tibet. Für Tibetreisende sind diese Feste eine weitere Attraktion. Im folgenden eine Übersicht über tibetische Feste, die in die Winterzeit fallen:

Gongbu Fest, Nyingchi

Am 1. Oktober des tibetischen Mondkalenders, im November oder Dezember nach dem gregorianischen Kalender, wird das Gongbu Fest gefeiert. Das Fest dient der Erinnerung an tibetische Soldaten, die in Kriegen zum Schutz der Tibeter vor Eindringlingen, starben. Zu den Feierlichkeiten gehören Tänze, Pferderennen und Jahrmärkte.

Xiannü Fest (Feenfest)

Das Xiannü-Fest wird auch Tianmu Fest (Fest der himmlischen Mutter) genannt und fällt auf den 15. Oktober nach dem tibetischen Kalender. Es ist in erster Linie ein Fest der tibetischen Frauen und wird in ganz Tibet mit religiösen Feiern begangen.

Randeng Festival (Laternenfest)

Das Randeng Fest fällt auf den 25. Oktober nach dem tibetischen Mondkalender und wird zur Erinnerung an den großen tibetischen Reformer Zongkaba gefeiert. Zu den Feierlichkeiten zählen das Entzünden von Lichtern aus Butterschmalz und das Singen religiöser Lieder.

Qugui-Fest (Das Fest der Geisteraustreibung)

Das Qugui-Fest fällt auf den 29. Dezember nach dem tibetischen Mondkalender und wird im Vorfeld des Neujahrsfestes gefeiert. Zu den Aktivitäten im Rahmen des Qugui-Festes zählen Gebete für Glück im kommenden Jahr und Hausputz.

Zanglinian (Tibetisches Neujahr)

Das tibetische Neujahrsfest fällt auf den 1. Januar des tibetischen Kalenders und ist das wichtigste Fest in Tibet. Die Menschen beginnen sich bereits im Dezember auf das Zanglinian vorzubereiten. Sie bereiten Tsampa, geröstete Kerne und Renshenguo, eine Art tonischer Frucht vor. Am Sylvesterabend wird das vorbereitete Essen den Buddhabildern angeboten. Am Neujahrsmorgen hohlen die Menschen zuerst einen Eimer Wasser vom Fluss. Der erste Eimer Wasser im neuen Jahr gilt als Glückswasser. Am zweiten Tag besuchen sich Freunde und Verwandte untereinander.

Suyou Huadenghui (Butterlampenfest)

Das Suyou Huadenghui fällt auf den 15. Januar nach dem tibetischen Kalender und wird tagsüber durch Gebete in den Tempeln und nachts mit einem Laternenfest gefeiert. Während des Festes gibt es zahlreiche farbenfrohe Laternen mit Bildern von Göttern, Vögeln, Blumen und Bäumen zu bewundern. Außerdem wird Puppentheater vorgeführt.

(China.org.cn, China Daily, 20. Oktober 2006)