Zustand des Gelben Flusses verschlechtert sich weiter

Der Zustand des Gelben Flusses verschlechtert sich weiter und sorgt damit für zunehmende Beunruhigung. Der Gelbe Fluss ist der zweitlängste Fluss Chinas.

Das Bild vom März dieses Jahres zeigt einen Jungen, der am Gelben Fluss bei der Stadt Lanzhou einen Drachen steigen lässt.

Der Fluss leide unter Verschmutzung und Verschlammung, am gravierendsten sei aber die verminderte Wassermenge, erklärte Li Guoying, der Leiter des Komitees für den Schutz des Gelben Flusses in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua.

Li macht für den verheerenden Zustand des Flusses den starken Wassermissbrauch verantwortlich.

Nach Angaben Lis werden 60 Prozent des Wassers des Gelben Flusses für menschlichen und wirtschaftlichen Nutzen abgezweigt, ein hoher Anteil im Vergleich zu dem internationalen Limit von 40 Prozent.

"Die Übernutzung des Wassers hat wiederholt dazu geführt, dass der Fluss trocken lag. Dies hat eine weitere Verschlechterung des Ökosystems des Flusses nach sich gezogen", sagt Li.

Der Gelbe Fluss gilt als die Wiege der chinesischen Zivilisation und ist heute Chinas "Sorgenkind". Er entspringt auf dem Qinghai-Tibet Plateau und ergießt sich nach 5464 Kilometern in der ostchinesischen Provinz Shandong in das Bohai Meer.

Der Gelbe Fluss versorgt 12 Prozent der chinesischen Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen und 15 Prozent des chinesischen Agrarlandes mit Wasser. Er transportiert aber auch jährlich 1,3 Milliarden Tonnen Schlamm von den Lössplateaus am Ober- und Mittellauf flussabwärts. 400 Millionen Tonnen werden bis in den Unterlauf gespült.

Techniker testen eine Wasserprobe aus dem shandonger Abschnitt des Gelben Flusses.

(China.org.cn, Xinhua, 7. November 2006)