Loulan-Ruinen vor dem Aus?

"Wenn die gegenwärtige Situation anhält, wird die junge Generation in 20 Jahren die Loulan-Ruinen nicht mehr zu sehen bekommen." Diese Aussage stammt von Yang Lian, einem Forscher der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Yang gehörte zu den Wissenschaftlern, die die Loulan-Ruinen entdeckt hatten, und ist heute um den Erhalt der antiken Überreste des Loulan Königreiches besorgt.

Außer den Einflüssen der Natur, habe vor allem das Wirken von Touristen den Ruinen großen Schaden zugefügt. Yang ist über die Verschlechterung der Umweltsituation im Grasland bei Lop Nor sehr besorgt. Viele der antiken Überreste seien in sehr kurzer Zeit verloren gegangen. Touristen, die Lop Nor besuchen, fügen den Ruinen weiterhin rücksichtslos Schaden zu.

Auch die Veränderung der natürlichen Umgebung trüge zur Zerstörung in Loulan bei. "Früher gab es in Loulan ein kleines buddhistisches Haus. Als ich im letzten August den Ort erneut besuchte, war das Haus nicht mehr zu sehen. Regen hatte es dem Erdboden gleich gemacht", berichtet Yang.

In den 1980er Jahren hatten einige chinesische Gelehrte die Stätte am Nordufer des Kongque-Flusses entdeckt und sie später Sun Friedhof getauft. Als Professor Yang den Ort bei einer kürzlichen Reise nach Xinjiang wieder besuchte, traute er seinen Augen nicht. Er stellte unter anderem fest, dass Touristen Säulen aus dem Boden gerissen haben und heute nur noch wenige Säulen übrig sind.

(China.org.cn, Xinhua, 13. November 2006)