Ausländische Studenten müssen versichert sein

Beamte des Shanghaier Bildungswesens drängen ausländische Studenten in der Stadt, sicherzustellen, dass sie über eine Krankenversicherung verfügen. Die Aufforderung kommt, nachdem ein laotischer Student der Fudan-Universität an Leukämie erkrankte. Er sieht sich nun einer hohen Rechnung für eine Knochenmarkstransplantation gegenüber. Durch die gegenwärtige bestehende Versicherung für Studenten werden ausländische Studenten nicht abgedeckt.

Studenten der Fudan-Universität haben für den erkrankten Jurastudenten Bouphalyvanh Bounmy beinahe 50.000 Yuan (4900 Euro) gespendet, seit bei ihm im August die potentiell tödliche Krankheit diagnostiziert wurde. Allerdings wird sich die Gesamtrechnung vermutlich auf mindestens 400.000 Yuan (39.000 Euro) belaufen.

Bisher konnte Bouphalyvanh Bounmy seine medizinischen Ausgaben mit Geld begleichen, das ihm die Universität geliehen hat. "Spenden von Einzelpersonen zeigen deren Mitgefühl, wir sollten aber eine effektivere Lösung des Problems finden", sagte Wang Yuping, ein Lehrer des Büros für die Angelegenheiten ausländischer Studenten des Büros.

Studenten in China sind über eine staatlich finanzierte Krankenversicherung abgesichert, die sie von den meisten ambulanten und stationären Behandlungskosten befreit.

Von den ausländischen Studenten sind nur Studenten mit einem Stipendium der chinesischen Regierung oder mit einem Stipendium der Regierung ihres Heimatlandes, bis zu einer Höhe von 400.000 Yuan krankenversichert.

Die Stadt verlange zwar, dass ausländische Studenten versichert sind, aber es sei den einzelnen Universitäten überlassen, sich zu vergewissern, dass die Studenten auch tatsächlich über Versicherungsschutz verfügen, erklärt Fu Weizhong, stellvertretender Leiter der Abteilung für ausländische Angelegenheiten, der Shanghaier Bildungskommission.

Das Bildungsministerium hat sich mit einem Versicherungsunternehmen zusammengeschlossen, um eine besondere Versicherung für ausländische Studenten auszuarbeiten, die rund 600 Yuan (58,4 Euro)pro Jahr kosten wird und bis zu einer Höhe von 400.000 Yuan Schutz bietet.

Einige chinesische Universitäten, darunter die Zhejiang-Universität in Hangzhou, verpflichten ausländische Studenten, vor ihrer Immatrikulation einen vom Bildungsministerium empfohlenen Versicherungsbrief zu erwerben.

In Shanghai gäbe es keine entsprechende Regelung, daher stünde es den Studenten frei, eine in China oder in ihrem eigenen Land angebotene Versicherung zu erwerben, sagte Wang.

(China.org.cn, Shanghai Daily, 27. November 2006)