Zentralbank will täglich Referenzzinssatz ändern

Die Zentrale der People's Bank of China

Die chinesische Zentralbank will ab dem 1. Januar 2007 täglich den Referenzzinssatz veröffentlichen, um den Marktkräften mehr Spielraum bei der Festsetzung der Zinssätze zu geben, teilte ein Mitarbeiter der Bank mit.

Der Referenzzinssatz werde auf Angaben über Lombardsätze und Leihzinssätze mit verschiedenen Laufzeiten aus dem Interbankengeschäft beruhen, die täglich von 16 renommierten Handelsbanken an die Zentralbank geliefert werden, erklärte Wu Xiaoling, stellvertretender Gouverneur der chinesischen Volksbank, der Zentralbank Chinas.

Die Maßnahme ziele darauf, die Macht der Preise bei der Anpassung der Finanzmärkte des Landes ins Spiel zu bringen, führt Wu weiter aus. Die Zentralbank kontrolliere gegenwärtig die Einlagenzinssätze und die Kreditzinssätze auf Grund der schwachen Kontrolle über die chinesischen Finanzmärkte.

Die Kontrolle stelle das zuverlässige Funktionieren der Handelsbanken sicher, aber die Verbindung zwischen Geldmarkt und Zinssätzen sei unterbrochen, sagt Wu.

Da China seinen Verpflichtungen aus dem Beitritt zur Welthandelsorganisation, den Bankensektor des Landes bis zum Ende des Jahres zu öffnen, nachkommen will, müssen die inländischen Finanzinstitute ihre Wettbewerbsvorteile ausbauen, um gegen die Herausforderung durch ausländische Konkurrenz bestehen zu können.

Die Zentralbank hat seit dem 8. Oktober mit den Zinssätzen aus dem Interbankengeschäft experimentiert.

Die Zentralbank wolle die Zinssätze stärker vom Markt bestimmen lassen, indem sie schrittweise die Referenzzinssätze auf Einlagen- und Kreditzinssätze lockert und den Mechanismus zur Festlegung von Zinsen flexibler gestaltet.

(China.org.cn, Xinhua, 12. Dezember 2006)