Aktion zur Rettung seltener Tierarten in Tibet


Am 1. Mai werden 15 Freiwillige nach Hoh Xil in den Norden des Autonomen Gebietes Tibet reisen, um dort in Chinas größtem Naturschutzgebiet zu arbeiten. In den kommenden drei Monaten werden sie dort mit lokalen Teams im Kampf gegen die Wilderei zusammenarbeiten. Mehr als 3500 Menschen aus dem In- und Ausland bewarben sich um diese Freiwilligenarbeit im Naturschutzgebiet Hoh Xil. Rund 100 Bewerber wurden angenommen und werden an diesem Projekt teilnehmen. Das Naturschutzgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 45000 Quadratkilometern und liegt auf einer Höhe von 4000 bis 5000 Metern über dem Meeresspiegel. Das Gebiet ist Lebensraum für über 20 seltene Tierarten, die alle unter staatlichem Schutz stehen, darunter auch das Yak und die Tibetantilope. Der profitable Handel mit Shahtoosh-Schals im Ausland hat in den alpinen Weideflächen des Qinghai-Tibet-Plateaus zu einer überhandnehmenden Wilderei auf die Tibetantilope geführt. Ein Shahtoosh-Schal mittlerer Größe kostet drei Antilopenleben und kann auf dem internationalen Markt über 30000 USD einbringen. Der Bestand der Tibetantilopen hat sich von mehreren Millionen Anfang der 20-er Jahre auf heute 50000 Antilopen reduziert. In den letzten Jahren hat das Naturschutzgebiet umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Wilderer auszurotten. Im Kampf gegen die Wilderei patrouillieren die Teams das Naturschutzgebiet. Im letzten Jahr haben die Fälle der Wilderei um 60 Prozent nachgelassen. Laut Cai Ga, Direktor des Verwaltungsbüros des Naturschutzgebietes Hoh Xil, werden noch immer Tausende Tibetantilopen durch Wilderer getötet. Laut Cai Ga, soll das Freiwilligenprojekt helfen, die Öffentlichkeit über die Situation in Hoh Xil besser aufzuklären und die dringliche Aufgabe des Schutzes der Tibetantilope wahrzunehmen. Die Arbeit der Teams sei hart und nicht ungefährlich, da gelegentlich Mitglieder eines Teams von gefährlichen Wilderern angegriffen werden. Nichtsdestotrotz haben zahlreiche Bewerber dem Projekt Begeisterung und Interesse entgegen gebracht. (CIIC/15. April 2002)


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