Datum: 1. bis 24. April 1969
Ort: Beijing
An diesem Parteitag hatten 1512 Delegierte teilgenommen. Im ganzen Land gab es damals 22 Millionen Parteitmitglieder.
Der Parteitag fand in einer Zeit außergewöhnlicher Verhältnisse statt. Die Parteiorganisationen waren durch die „Kulturrevolution“ schwer geschädigt worden, die Parteikomitees der Provinzen, regierungsunmittelbaren Städte und autonomen Gebiete sowie die Parteigrundorganisationen waren noch nicht wiederhergestellt bzw. neugegründet, die meisten Parteimitglieder durften noch nicht wieder am Parteileben teilnehmen. Lin Biao erstattete den politischen Bericht. Er sprach von der Weiterführung der Revolution unter der Diktatur des Proletariats und rühmte die „großen Verdienste“ der „Kulturrevolution“. Lin Biao wurde auf diesem Parteitag als Mao Zedongs Nachfolger bestimmt. So wurden durch den IX. Parteitag die Theorie und Praxis der „Kulturrevolution“ legalisiert und die Stellungen von Lin Biao, Jiang Qing und anderen Mitgliedern des Zentralkomitees der Partei gestärkt. Der ideologische, politische und organisatorische Leitgedanke des Parteitages war falsch.
Gewählt wurden 170 Mitglieder und 109 Kandidaten des neuen Zentralkomitees; darunter gab es nur 53 Mitglieder und Kandidaten, die auch dem VIII. Zentralkomitee angehört hatten. Auf der 1. Plenartagung des IX. Zentralkomitees wurden Mao Zedong als Vorsitzender und Lin Biao als stellvertretender Vorsitzender gewählt. Der Ständige Ausschuß des Politbüros des Zentralkomitees setzte sich aus Mao Zedong, Lin Biao, Chen Boda, Zhou Enlai und Kang Sheng zusammen.
(CIIC/5. September 2002)
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