Eine Entdeckungstour in China - Kashgar

Die uralte Stadt Kashgar in Xinjiang ganz weit im Westen Chinas hat einen unverwechselbaren Reiz: Ein Labyrinth enger Gassen und mit Steinplatten gepflasterter enger Straßen. Das Bild der Altstadt Kashgar ist lebendig: Die Kashgar-Besucher werden oft von der Gastfreundlichkeit der Einwohner beeindruckt. Man fühlt sich wohl verwöhnt, wenn man zu Gast ist in einer uigurischen Familie. Unsere Gastgeberin, eine uygurische Frau mittleren Alters, macht Obst zurecht für die Gäste. Ihre verschleierten Töchter sind scheu gegenüber den Gästen. Sie helfen ihrer Mutter aber, den Gästen Obst anzubieten...

Ein Spaziergang in der Innenstadt von Kashgar: Die Zeit scheint etwa langsamer zu vergehen. Die Altstadt Kashgar ist die ältete uygurische Siedlung. Die Gassen und Straßen sind zum großen Teit sehr eng. Die Wohnungen der Uyguren in Kashgars Altstadt sind oft lössgelbe Häuschen. Von außen her sehen die Wohnhöfe in der Innenstadt sehr schlicht aus. Kommt man allerdings in den Hof, dann öffnet sich eine andere Welt: Eine große Terrasse, ein langer Wandelgang und bunte Teppiche und Wandbehänge. Alles bietet ein exotisches uygurisches Flair. Und wer es nicht selsbt gesehen hat, würde in einem solchen orientalischen Wohnhof kaum modernste elektrische Haushaltsgeräte und Elektronik vermuten – und doch sind sie da. Dass in einer uyigurischen Familie vier oder sogar fünf Generationen unter einem Dach wohnen, ist in der Altstadt von Kashgar keine Seltenheit.

Und unsere Reisebegleiterin Chen Weiping wird nicht müde, das unschätzbare Erbe der Altstadt von Kashgar und die Gastfreundlichkeit ihrer Bewohner zu preisen. Chen Weiping:

"Die Altstadt Kashgar ist eine mehr als 2000 Jahre alte Kulturstadt. Viele dieser Häuser werden seit Generationen von einer Familie bewohnt. Wenn eine uygurische Familie Besuch hat, dann spart sie nicht an der Gastfreundlichkeit. Auf den Tisch kommen alle erdenklichen Leckerbissen - von Wassermelonen bis Pasteten."

"Basar", so nennen die Uyguren ihren Markt. Der Basar in Kashgar ist wohl der älteste in ganz Xinjiang. Unsere Reisebegleiterin Chen Weiping erzählt uns:

Vor etwa 2000 Jahren verband die Seidenstraße die damalige Reichshauptstadt ChangAn und Rom. Kashgar war eine Oase inmitten der Taklamakan-Wüste. So entwickelte sich Kashgar zu einer Drehscheibe auf der Seidenstraße. Und so entstand dann hier auch der "Große Basar".

Heute ist der Basar nicht nur ein Marktplatz der Einheimischen. Kaufleute aus ganz Zentralasien kommen auf den "Großen Basar" in Kashgar. Wandbehänge, Messer, Jade und exotische Instrumente sind sehr gefragt. Wer den Basar in Kashgar besucht, braucht viel Geduld. Denn der Markt ist riesig und die Warenvielfalt ist schier unerschöpflich...

Außerhalb des Basars haben wir einen Touristen getroffen, Di Kangfei aus Beijing. Er fährt demnächst zurück nach Beijing – und schon jetzt fällt ihm der Abschied schwer. Denn kaum ein Besucher erliegt nicht dem Reiz von Kashgar - und ein paar Tage in der Stadt sind einfach viel zu kurz. Di Kangfei:

"Kashgar ist für mich eine extrem interessante exotische Stadt. Die Handwerkstätten auf einer alten Straße in Kashgar haben mich sehr beeindruckt. Viele traditionelle Dinge sind in Kashgar gut erhalten und werden gepflegt. Kashgar ist für mich eine lebendige Stadt mit großer touristischer Bedeutung."

So, und wenn wir Ihnen jetzt den Mund wässrig gemacht haben mit der Stadt aus Tausendundeiner Nacht, und Sie nun einmal selbst in Kashgar auf den Spuren der Karawanen den lebendigen Basar erkunden wollen, dann planen Sie nicht nur einfach ein Tour auf der alten Seidenstrasse. planen Sie vor allem viel Zeit ein – und natürlich genug Geld – für den Basar...

(China.org.cn, 11. Dezember 2002)