Abgeordnete Xinjiangs: die vergangenen fünf Jahre waren ungewöhnlich

Von Yan Xinxia

Um 9 Uhr am Morgen des 5. März wurde die 1. Tagung des 10. Nationalen Volkskongresses in der Großen Kongreßhalle des Volkes in Beijing eröffnet. Der Ministerpräsident des Staatsrats Zhu Rongji erstattete den "Tätigkeitsbericht der Regierung".

Um 15 Uhr fand eine Diskussion der 60 Abgeordneten aus Xinjiang über den Bericht des Ministerpräsidenten statt. In der mit Blumen geschmückten Konferenzhalle Nr. 8 des Jingxi-Gästehauses herrschte eine lebhafte Atmospähre.

Einstimmig stellten die Abgeordneten fest, daß der Tätigkeitsbericht der Regierung anspornend und ermutigend sei. Der Ministerpräsident habe nicht nur einen Rückblick auf die Arbeit der Regierung in den letzten fünf Jahren, sondern auch Vorschläge für die Tätigkeit der Regierung in den nächsten Jahren gemacht.

Ihrer Meinung nach waren die letzten fünf Jahre ungewöhnlich: die Finanzkrise in Asien, Arbeiter und Angestellte vieler chinesischer Staatsbetriebe verloren ihre Stellen, zwei Jahre aufeinander folgende großer Überschwemmungen und eine ernste Lage im In- und Ausland. Trotzdem behielt die chinesische Volkswirtschaft in den letzten fünf Jahren unter der Führung des ZK der Partei und des Staatsrats einen positiven Entwicklungstrend bei. Die Reformen und die Öffnung wurden vorangetrieben. Wissenschaft, Technik und das Bildungswesen entwickelten sich schwungvoll. Das Leben der Bevölkerung verbesserte sich. Auch der Aufbau der Landesverteidigung machte Fortschritte.

Ismail Tiliwaldi, Vorsitzender der Regierung des Autonomen Gebiets Xinjiang der Uigur-Nationalität, sagte, der Tätigkeitsbericht der Regierung drücke den Geist des XVI. Parteitages aus. In den letzten fünf Jahren sei die chinesische Wirtschaft rasch gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg von 7,4 Billionen Yuan 1997 auf 10,2 Billionen Yuan 2002. Das Außenhandelsvolumen belief sich im Jahre 2002 auf 620,8 Milliarden US-Dollar. Die Zahl der Telefonanschlüsse (einschließlich der der mobilen Telefone) betrug 421 Millionen, damit stand China weltweit an erster Stelle. Dies sei eine bemerkenswerte Entwicklung."

"Auch Xinjiang hat in diesen fünf Jahren eine stetige Entwicklung erfahren und große Erfolge errungen", fuhr der Vorsitzende fort, "Sein Bruttosozialprodukt belief sich 2002 auf mehr als 119 Milliarden Yuan. Das bedeutet eine Steigerung um durchschnittlich 7,8% gegenüber 1997. Die Finanzeinnahmen betrugen 21,2 Milliarden Yuan, ebenfalls ein starker Anstieg gegenüber 11 Milliarden Yuan im Jahre 1997. Zur gleichen Zeit unternahm Xinjiang große Anstrengungen, die landwirtschaftliche Produktionsstruktur zu regulieren. Der Baumwollertrag Xinjiangs nahm landesweit den ersten Platz ein, auch die Viehzucht stand an der Spitze Chinas."

Xuekemuti Zhaker, Bürgermeister der Stadt Ürümqi und NVK-Abgeordneter, hob hervor, daß Chinas Entwicklung in den letzten fünf Jahren aufsehenerregend war. "Die Reform im Regierungsapparat hat erste Erfolge gezeitigt. Dies legte eine Grundlage für die weiteren Reformen der neuen Regierung und schuf Voraussetzungen für die Änderung des Arbeitsstils der Regierungsämter. Ürümqi als Hauptstadt des Autonomen Gebiets Xinjiang soll Bahnbrecher für die Wirtschaftsentwicklung sein. In der künftigen Arbeit der Regierung wird man sich um die Verbesserung des Investitionsumfelds und den Ausbau der Infrastruktur der Stadt bemühen. Die auf dem XVI. Parteitag vorgestellten neuen Systeme und Ideen werden durch unsere Arbeit umgesetzt werden. Dabei wird die lokale Regierung die Meinungen aller Bereiche einholen" meinte er.

Das Ölfeld Keramay ist eine wichtige Industriebasis Xinjiangs. Wie man diesen industriellen Vorteil zur Wirtschaftsentwicklung nutzt, ist von großer Bedeutung für Xinjiang. Tang Jian, NVK-Abgeordneter und Leiter des Ölverwaltungsamts Xinjiang, belegt mit folgenden Zahlen die Entwicklung des Ölfelds: Das Bruttosozialprodukt dieses Gebiets betrug im letzten Jahr 16,94 Milliarden Yuan und in den letzten fünf Jahren insgesamt 66,82 Milliarden Yuan. Der Bruttoproduktionswert belief sich in den letzten fünf Jahren auf insgesamt 119,6 Milliarden Yuan. 2002 erreichte die Ölproduktion eine Rekordhöhe von 10 Millionen Tonnen. Von 1998 bis 2002 wurden insgesamt 29,451 Millionen Tonnen Rohöl verarbeitet, dies war eine Steigerung um 5,94 Millionen Tonnen. Gleichzeitig hat das Unternehmen, das das Ölfeld erschließt, das Verwaltungssystem erfolgreich vom Management getrennt und das Lohn- und Gehaltsniveau der Arbeiter und Angestellten gehoben.

Die fünfzigjährige Erschließungsgeschichte des Ölfelds wurde von der Suche nach Wasser begleitet. Der Mangel an Wasserressourcen wurde ein Hemmschuh für die Entwicklung des Gebiets, sagte Tang Jian. Die Staatliche Kommission für Entwicklung und Planung und andere zuständige Abteilungen entwarfen in den letzten Jahren ein Projekt zur Lösung des Problems und stellten dem Gebiet zur Umsetzung Geldmittel zur Verfügung. Es konnten 400 Millionen Kubikmeter Wasser herbeigeleitet werden. Seitdem hat sich die Umwelt von Keramay verbessert, die Grundlagenindustrie dynamisch enwickelt und auch die Forstwirtschaft und andere Wirtschaftszweige blühen auf, resümierte Tang Jian.

Liu Shouren, Mitglied der Chinesischen Akademie für Ingenieurwesen, eines der zwei Akademiemitglieder Xinjiangs, wird in China als "Vater des Feinwollschafs" bezeichnet. Er sagte: " Die positive Finanzpolitik des Staates in den letzten fünf Jahren hat die Entwicklung der lokalen Wirtschaft vorangetrieben. Zwischen 1998 und 2002 setzte man 250 Milliarden Yuan für Wissenschaft und Technik in Xinjiang ein, wodurch die Forschung in unserem Gebiet große Fortschritte machte und bemerkenswerte Erfolge erzielte. Mit seinen vielen verschiedenen Arten steht das Feinwollschaf Xinjiangs an der Landesspitze und in der ersten Reihe der Welt, schloß Liu.

(China.org.cn, 12. März 2003)