Jiang Zemin traf deutsche Gäste
Staatspräsident und Vorsitzender der Zentralen Militärkommission Jiang Zemin hat am 20. Februar in Zhongnanhai, Regierungssitz der chinesischen Zentralregierung, in Beijing den deutschen Bundesverteidigungsminister, Rudolf Scharping, und seine Begleitung getroffen. Jiang sagte, seit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen, insbesondere in den letzten Jahren, hätten die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern und beiden Armeen eine gesunde Entwicklung erfahren. Durch die häufigen hochrangigen Kontakte hätten beide Seiten das gegenseitige Verständnis und Vertrauen vertieft und die Kooperation in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Technik sowie Militärwesen ausgebaut. China schenke seiner Beziehung mit Deutschland stets große Aufmerksamkeit, so der Staatspräsident. China sei bereit, gemeinsam mit Deutschland die Beziehungen zwischen den beiden Ländern und beiden Armeen im neuen Jahrhundert weiterzuentwickeln. Jiang Zemin äußerte sich gegenüber Scharping auch zur internationalen Rolle der EU und erklärte, China sei prinzipiell für die Multipolarisierung der Welt. Die EU sei heute in jeder Hinsicht eine weltweit bedeutende Kraft. In bezug auf das von den USA geplante Raketenabwehrsystem NMD sagte Jiang, die Installierung von NMD würde sich ungünstig auf den Weltfrieden sowie auf die globale Entwicklung und Sicherheit auswirken. China sei gegen die US-Pläne, weil NMD der internationalen strategischen Balance und Stabilität schaden und die weltweiten Bemühungen um Rüstungskontrolle und Abrüstung negativ beeinflussen werde. In diesem Punkt stimmte Scharping Jiang zu. Ferner sagte er, Deutschland hoffe auf einen weiteren Ausbau der freundschaftlichen Zusammenarbeit mit China. Er schätzte die bedeutenden Errungenschaften Chinas in den vergangenen 20 Jahren seit der Einführung der Reform und Öffnung hoch ein. China spiele bei internationalen und regionalen Angelegenheiten eine wichtige Rolle, deren Bedeutung in Zukunft noch zunehmen werde, fügte er hinzu. Zuvor hat der chinesische Außenminister Tang Jiaxuan Rudolf Scharping getroffen. Beide Seiten haben Meinungen über die Fragen von gemeinsamem Interesse ausgetauscht. (CIIC/21. Februar 2001)