Wuyuan, eine schöne Kreisstadt

Wuyuan befindet sich im Nordosten der Provinz Jiangxi, grenzt im Norden an die Provinz Anhui und im Osten an die Provinz Zhejiang. Früher gehörte Wuyuan zur Präfektur Huizhou. Nach der Gründung der Volksrepublik China im Jahre 1949 wurde Wuyuan eine Kreisstadt der Provinz Jiangxi. Mit der vollständig erhaltenen ökologischen Umwelt, der bildschönen idyllischen Landschaft und den zahlreichen Bauten aus der Ming- und Qing-Dynastie zieht Wuyuan immer mehr in- und ausländische Touristen an.

Man kann von Beijing aus mit dem Zug nach Wuyuan gelangen, muss aber in Jingdezhen auf einen Fernbus umsteigen. Bereits unterwegs gibt es faszinierend schöne Landschaften zu sehen: grüne Berge, üppige Reisfelder, klare Flüsse und alte Gebäude.

Eine der touristischen Attraktionen im Kreis Wuyuan ist das Dorf Likong. Schon am Eingang des Dorfes sieht man einen Parkplatz voller Reisebusse. Wer das Dorf besichtigen möchte, muss eine Eintrittskarte zum Preis von 10 RMB lösen.

Likong wird von einem kleinen Fluss durchflossen, über den einige Holz- und Steinbrücken gespannt sind. An beiden Ufern reihen sich dicht nebeneinander alte Wohnhäuser im Anhui-Baustil, von denen die Residenz eines örtlichen Beamten am bekanntesten ist. Betritt man die Residenz, sieht man auf dem Boden einen großen Steinblock. Unter dem Block und hinter den Wänden zu beiden Seiten des Haupteingangs gibt es eine Kanalisationsanlage, durch die das Regenwasser vom Dach nach unten abgeleitet wird. Hinter dem Eingang gibt es einen kleinen Hof. Von hier aus kann man den Dachvorsprung, mit seinen vielen aus Holz geschnitzten Menschenfiguren, sehen. Die Haupthalle ist groß und prächtig. Sie hat einen Hinterausgang, durch die man in einen Blumengarten gelangt.

Das ebenfalls im Kreis Wuyuan gelegene Dorf Xiaoqicun wurde im Jahre 787 erbaut. Die Wohnhäuser stammen zum größten Teil aus der Ming- und Qing-Zeit. Unter ihnen gibt es mehrere Dutzend über 600 Jahre alte Stockhäuser mit Holz- und Ziegelkonstruktionen. Sie gehörten den örtlichen hohen Beamten und reichen Händlern.

In Xiaoqicun gibt es ein Hotel namens Zhendetang. Es war früher ebenfalls die Residenz eines örtlichen Beamten. Das Hotel besteht aus einer zweistöckigen Haupthalle, zwei Höfen und mehreren Seitenräumen sowie einer über 100 Quadratmeter großen Küche. Die 70 Quadratmeter große Haupthalle des Erdgeschosses ist mit Holzfußboden ausgelegt und war früher das Wohnzimmer. Der erste Stock diente als Schlafgemach der Tochter des Hausbesitzers. Hier steht noch ein schönes holzgeschnitztes Bett. Durch die Fenster hat man Ausblick auf die idyllische Berglandschaft der Umgebung.

Von Xiaoqicun aus kann man über einen Steinweg zum etwa fünf Kilometer entfernen Dorf Qingyuan gelangen. Am Eingang des Dorfes Qingyuan befindet sich eine Steinbogenbrücke, auf der ein zweistöckiges Gebäude steht. Hier gibt es neben traditionellen Wohnhäusern überdachte Korridore mit langen Bänken, die sich direkt am Flussufer befinden. Am Nordufer des Flusses der durch das Dorf fließt, steht ein riesiger, schon mehrere hundert Jahre alter Gingkobaum, der auch noch heute üppig wächst. In der Nähe dieses Baumes befindet sich ein alter Opferaltar.

(China im Bild/China.org.cn, 26. Mai 2003)