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Dong

侗族

Die Dong wanderten vermutlich vor rund 3.000 Jahren aus Gebieten im heutigen Thailand nach China ein. ("Dong" ist die chinesische Bezeichnung für diese Volksgruppe, sie selber nennt sich "Kam".) Kontakte mit den Han-Chinesen gab es spätestens in der Qin-Dynastie (221–207 v. Chr.), wovon ihre Erwähnung in Schriften aus jener Zeit zeugt – damals allerdings noch unter dem Namen "Yue".

Der Begriff "Dong" taucht erstmals 1171 auf. Wie die meisten anderen Ethnien, die einst Zentralchina bewohnten, wurde die Dong allmählich durch die nach Süden drängenden Han-Chinesen in unwegsamere Gegenden getrieben. Das Siedlungsgebiet der über 2,5 Mio. Dong erstreckt sich heute von Nordost-Guangxi über Südost-Guizhou und Südwest-Hunan bis in den Südwesten von Hubei.

Ihre Sprache, die nicht weniger als 15 Töne unterscheidet, zählt zu den Tai-Kadai-Sprachen und ist entfernt mit Zhuang und Thai verwandt. Man trennt zwischen einer nördlichen und einer südlichen Varietät, die wiederum in mehrere Dialekte zerfallen. Für den schriftlichen Verkehr dagegen wird seit jeher Chinesisch verwendet. Erst 1958 entwickelten Linguisten auf der Grundlage des lateinischen Alphabets eine Dong-Schrift, die sich im Alltag jedoch nicht durchgesetzt zu haben scheint – lediglich Ämter und andere offizielle Gebäude sind mehrsprachig angeschrieben. In den größeren Orten und in verkehrsmäßig besser erschlossenen Gebieten ist die Dong-Sprache bereits in Bedrängnis. Hier besteht nicht selten die Situation, dass die Kinder zwar noch Dong verstehen, aber nur noch Chinesisch sprechen, während ihre Großeltern fast ausschließlich Dong verwenden. Wirklich zweisprachig sind nur die 25- bis 40-Jährigen. Nur in abgelegeneren Dörfern, wo Chinesisch weniger verbreitet ist, ist auch die jüngste Generation des Dong mächtig.

(China.org.cn/Letzte Änderung: 15. September 2003)