Gerhard Schröders fünfte China-Reise

Im kalten Winter kommt Gerhard Schröder zum fünften Mal als Bundeskanzler nach Beijing. Hinsichtlich der gegenwärtigen guten Beziehungen zwischen China und Deutschland und der persönlichen Freundschaft zwischen Schröder und chinesischen Spitzenpolitikern kann man Schröders fünfte Beijing-Reise als Freundschaftsbesuch bezeichnen.

Am heutigen 1. Dezember wird Gerhard Schröder in Beijing eintreffen. Meldungen deutscher Medien zufolge kann Gerhard Schröder so dem Streit um Haushalt, Stabilitätspakt und Agenda 2010 wenigstens für eine knappe Woche entfliehen. Schröder wird bei seinem Chinabesuch von einer großen Wirtschaftsdelegation begleitet. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und Deutschland florieren: Deutsche Exporte nach China haben im ersten Halbjahr 2003 um 50 Prozent zugelegt. China hat die Stelle Japans als wichtigster Handelspartner Deutschlands in Asien eingenommen, während die BRD inzwischen der größte europäische Investor in China ist.

Ein Beamter der deutschen Botschaft in China sagte, bei seinem jetzigen Besuch wolle der Kanzler Neuland erkunden. Nach der Begegnung mit der neuen Führung in Peking reist er mit seiner Delegation nicht zur Magnetschwebebahn Transrapid nach Shanghai, sondern zu einem Besuch der Automobilmesse in Guangzhou, und dann weiter nach Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan. Schröder leistet damit dem vor 3 Jahren von der chinesischen Regierung verkündeten Aufruf zur "Öffnung des Westens" Folge. Chengdu gilt als "Tor zu Chinas Westen", von hier aus wollen deutsche Unternehmen neue Märkte in Chinas unterentwickelten Regionen erschließen. Die BRD will zu diesem Zweck ein Konsulat in Chengdu einrichten.

Von dem ersten Chinabesuch im Mai 1999 abgesehen, fanden die anderen drei Chinareisen des Bundeskanzlers alle im Winter statt, jeweils im November 1999, im November 2001 und Ende Dezember 2002. Alle Besuche waren erfolgreich. China und Deutschland haben inzwischen etliche Verträge unterzeichnet und die Beziehungen zwischen beiden Ländern weiterentwickelt. Wie der amerikanische Außenminister Colin Powell feststellte, befinden sich die chinesisch-deutschen Beziehungen in der besten Periode in der Geschichte.

Der fünfte Chinabesuch Gerhard Schröders wird einen erneuten freundschaftlichen "Händedruck" zwischen China und Deutschland symbolisieren und die Aufmerksamkeit der Welt auf sich lenken.

(China Youth Online/Übersetzt von China.org.cn, 1. Dezember 2003)