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Wuyishan

武夷山

Lage: Norden der Provinz Fujian                                                    Fläche: 567 qkm                                                                Höchste Erhebung: 2.158 m                          (Huanggang)                                                                                   Waldfläche: 95,3%

Das Naturschutzgebiet Wuyishan (chin.: shan = Berg/Gebirge) ist eines der staatlichen Naturschutzgebiete Chinas. Es liegt im Norden der Provinz Fujian an der Grenze zu Jiangxi und nimmt eine Fläche von 567 qkm ein. Das eigentliche, kleinere, Landschaftsgebiet Wuyishan besitzt eine Fläche von 70 qkm und liegt durchschnittlich 300 bis 400 m über dem Meeresspiegel. Der höchste Berg des Wuyishan-Massivs ist der Huanggang mit einer Höhe von 2.158 m. Die größte Stadt der Region ist die nach dem Gebirge benannte Stadt Wuyishan. Der wichtigste Fluß des Gebiets ist der ca. 9,5 km lange Jiuquxi, auch Fluss der Neun Biegungen genannt.

Das Klima des Landschaftsgebietes Wuyishan ist warm und feucht. 95,3% der Fläche des Naturschutzgebietes sind bewaldet. 29.000 ha der bewaldeten Fläche sind Urwald, der sich über elf Vegetationszonen erstreckt und noch vollständig erhalten und in dieser Form einzigartig in China ist.

In der artenreichen Region wurden bis heute 2.466 höhere und 840 niedere Pflanzenarten sowie 475 Wirbeltierarten entdeckt. Viele der hier beheimateten seltenen Tiere und Pflanzen sind vom Aussterben bedroht.

Die Artenvielfalt des Gebiets lockte schon im Jahre 1845 viele ausländische Biologen aus Forschungsgründen hierher. Im Jahre 1873 waren Tierpräparate und getrocknete Pflanzen aus Guadun und Dazhulan, zwei Ortschaften in diesem Gebiet, weltweit bekannt. Aufgrund der Artenvielfalt wird Wuyishan in China auch als "Paradies der Vögel", "Königsreich der Schlangen" oder "natürlicher botanischer Garten" bezeichnet.

Der Wuyishan kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. In der Jungsteinzeit war die Yue-Kultur in diesem Gebiet beheimatet, von denen heute noch u.a. zahlreiche an den steilen Felswänden, vor allem entlang des Jiquxi, hängende sogenannte Bootssärge erhalten sind.

Zu den kulturhistorisch herausragenden Stätten der Region gehören neben den Bootssärgen der Guyue-Menschen auch die Ruinen der Han-Stadt Chenxun. Die auch "Minwang" oder "Guyue" genannte Stadt, war vor über 2000 Jahren die Hauptstadt des Königsreiches Minyue in der Westlichen Han-Dynastie. Sie ist die am besten erhalten gebliebene Stadtruine aus der Han-Dynastie im Gebiet südlich des Unterlaufs des Yangtse.

Dank seiner Schönheit übte das Gebiet Wuyishan eine große Anziehungskraft auf Gelehrte und Literaten aus. So kam Zhu Xi, der berühmte Gelehrte und Gründer des Neo-Konfuzianismus aus der Südlichen Song-Dynastie (1127-1179), im Alter von 14 Jahren in dieses Gebiet und lebte hier bis zu seinem Tod. Wuyishan wurde so zur Wiege des Neo-Konfuzianismus. Aber auch andere bekannte Literaten wie der berühmte Dichter Liu Yong aus der Nördlichen Song-Dynastie (960-1127) stammten aus der Region.

Die Bauern im Landschaftsgebiet Wuyishan bauen vor allem schnellwachsende Pflanzensorten wie Bambus und Tee an. Eine landesweit bekannte Spezialität des Gebiets sind die Wuyiyan-Tees, so z.B. der Yanfeng, die zu den bekanntesten Teesorten Chinas gehören.

Das im April 1979 gegründete Naturschutzgebiet Wuyishan wurde, im Dezember 1999 von der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) in die Liste des Natur- und Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Grund für die Aufnahme sind die Biodiversität der Region, ihre Bedeutung für den Neo-Konfuzianismus und die bedeutenden archäologischen Fundstätten.

(China.org.cn/Letzte Änderung: 15. Dezember 2003)