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10. 09. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China-Myanmar-Pipeline wird wahrscheinlich trotz Kritik gebaut

Das Projekt ist umstritten und erntet Kritik, dennoch wird dies wohl dem Deal keinen Abbruch tun: Das gemeinsame Pipeline-Projekt zwischen China und Myanmar wird aller Voraussicht nach Ende des Monats beginnen.

Trotz einer neuen Welle der Kritik an einem gemeinsamen Pipeline-Projekt zwischen China und Myanmar erwarten Experten, dass das Projekt diesen Monat beginnen wird. Dem Amt für Auswärtige Angelegenheiten der Provinz Yunnan zufolge war der Öl-Pipeline-Deal am 26. März unterzeichnet worden.

Die Route für das Projekt mit einer Gesamtlänge von 2.806 Kilometern wird in Kyauk Phyu, einer wichtigen Stadt im Rakhaing-Staat in West-Myanmar, beginnen und soll durch die Stadt Mandaly im Zentrum des Landes nach Ruili in der Provinz Yunnan verlaufen. Die Pipeline wird rund 20 Millionen Tonnen Erdöl jährlich transportieren. Die Nachrichtendienste Reuters und Bloomberg zitierten beide eine Aktivistengruppe mit den Worten, dass es Instabilität und öffentliche Unruhen geben werde, sollte die Regierung Myanmars weiterhin seine Bürger an Energie hungern lassen. Die Bewegung "Shwe Gas", eine Gruppe von in Bangladesch, Indien und Thailand lebenden Myanmaren, erklärte außerdem, die derzeitige militärische Offensive gegen ethnische Rebellen nahe der Pipeline-Route zeige, dass das Regime sich nicht darum kümmere, Stabilität für Investoren zu gewährleisten, berichtet Reuters. "China fürchtet sich nicht vor der Bedrohung und Kritik", so ein mit der Angelegengheit betrauter chinesischer Beamter gegenüber Global Times, der anonym bleiben wollte, da er nicht ermächtigt war, vor den Medien zu sprechen. "Als Myanmar in den 1990er Jahren eine Pipeline nach Thailand baute, haben Aktivisten in Myanmar ebenfalls die Regierung kritisiert, doch diese Stimmen sind heute kaum noch zu vernehmen."

Dem Beamten zufolge ist das gemeinsame Projekt durch Chinas staatliches Ölunternehmen, ein koreanisches Unternehmen und eine Firma in Myanmar zustande gekommen. Dong Xiucheng, ein Öl-Stratege und Dozent an chinesischen Universitäten, meint, es sei unwahrscheinlich, dass das bereits unterzeichnete Projekt gestoppt werde, und zwar aus zwei Gründen, die hauptsächlich in den westlichen Ländern lägen. Erstens wollten die westlichen Länder, die meinen, dass Myanmar "undemokratisch" sei, jedes Land davor stoppen, Geschäfte mit der Regierung Myanmars zu machen. Außerdem werde die Pipeline die Energiestabilität in China erhöhen, was diese Länder mit Sicherheit verhindern wollten. "Die Energieversorgung zu diversifizieren ist ein Schlüsselpunkt in Chinas Strategie für Energiesicherheit. Es ist nicht verwunderlich, dass China darüber nachdenkt, Pipelines in Pakistan und Iran zu bauen, so dass Öl vom Mittleren Osten transportiert werden kann", so Dong. "Diese Projekte werden den Ländern zugute kommen, durch die die Pipelines verlaufen, denn dann können sie die Pipeline gemeinsam nutzen oder Gebühren für den Durchfluss verlangen."

Reuters zufolge wird China über die künftigen 30 Jahre mindestens 29 Milliarden US-Dollar für den Deal bezahlen müssen. Die Pipelines werden China mit Öl versorgen, das vom Mittleren Osten kommt, und mit Naturgas von den riesigen Reserven Myanmars in der Bucht von Bengal, heißt es weiter von der Nachrichtenagentur.

Quelle: global times

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